Mittwoch, 4. Dezember 2019

MÜSLÜM ELMA "Er hat sich keine Sekunde seines Lebens gebeugt!"

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Ginge es nach Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), nach dem Oberlandesgericht München, dem faschistischen Regime in der Türkei und anderen reaktionären Institutionen, so wäre Müslüm Elma und wäre der Münchner Prozess gegen zehn Revolutionäre aus der Türkei und aus Kurdistan aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwunden.
Von gis
"Er hat sich keine Sekunde seines Lebens gebeugt!"
Kämpferische Demonstration am 2. Dezember in München (rf-foto)
Aber nach ihnen geht es nicht. Am gestrigen 3. Dezember versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude in der Nymphenburger Straße in München bis zu 200 Menschen, um einen würdigen und kämpferischen Abschluss der vierwöchigen Kampagne "Freedom for Müslüm Elma" zu begehen.

Müslüm Elma ist zusammen mit neun anderen Genossinnen und Genossen der Migrantenorganisation ATIK in Deutschland angeklagt, weil sie den Befreiungskampf gegen das faschistische Regime in der Türkei unterstützen. Neun wurde aus der Untersuchungshaft inzwischen freigelassen auf Druck der Solidarität. Nur Müslüm Elma, dem vorgeworfen wird ein Rädelsführer zu sein, sitzt seit über vier Jahren in Haft. (mehr dazu)

Die beiden Moderatorinnen auf dem Lautsprecher-Wagen konnten der Versammlung die herzlichen Dankesgrüße von Müslüm Elma aus dem Gerichtssaal überbringen. Er freut sich sehr über die Solidarität und dankt jedem Mitstreiter, jeder Mitstreiterin dafür, was die ganzen Jahre über, was in der vierwöchigen Kampagne und was heute vor dem Gericht auf die Beine gestellt worden ist. 

Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, die im Gerichtssaal die Angeklagten grüßen konnte, überbrachte herzliche Solidaritätsgrüße der MLPD. "Die Kampagne zur Freilassung von Müslüm Elma hat beigetragen, die Bevölkerung in Deutschland darüber aufzuklären, was für ein faschistischer Staat die Türkei unter Erdoğan ist. Sie hat deutlich gemacht, was für ein unterdrückerischer imperialistischer Staat Deutschland ist."

Würdigende Worte fand sie für Müslüm Elma persönlich. Die Kampagne war auch deswegen erfolgreich, so Gabi Fechtner, weil sie über einen Revolutionär informierte, der für jeden demokratisch oder revolutionär gesinnten Menschen ein großes Vorbild ist. "Müslüm Elma führt ein Leben, das Kampf ist. Ein Leben, in dem er hart gekämpft hat und kämpft. Trotz Folter und jahrzehntelangen Gefängnisstrafen hat er sich keine Sekunde seines Lebens gebeugt. Er ist auch deswegen ein Vorbild für uns, weil er eine feste marxistisch-leninistische Überzeugung hat, von der er sich niemals hat abbringen lassen, und einen unbeugsamen revolutionären Optimismus."

Gib Antikommunismus keine Chance!

Ausdrücklich solidarisch erklärte sich die MLPD-Vorsitzende mit der TKP/ML und der Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa (ATIK) gegen die Unterdrückung: "Hier soll ein Urteil gesprochen werden, das den Marxismus-Leninismus zu einem Verbrechen erklärt. Dagegen protestieren wir aufs Schärfste. Die Prozesse sind Teil einer antikommunistischen Kampagne des deutschen Staates und der Bundesregierung!"

"Überall auf der Welt nehmen Menschen gegen die herrschenden Verhältnisse den Kampf auf, gegen das Krisenchaos des Kapitalismus", so die Vorsitzende der MLPD. "Wir brauchen den Marxismus-Leninismus als Perspektive dieser Kämpfe. Diese Perspektive soll mit diesen Prozessen kriminalisiert werden. Antikommunistische Angriffe der Herrschenden, von Liquidatoren und Spaltern, gibt es auch besonders gegen die MLPD."

Bei einer streitbaren Veranstaltung¹ am Abend ergänzte Gabi Fechtner, dass im Zentrum dieser Angriffe immer wieder Stefan Engel, der Leiter des theoretischen Organs REVOLUTIONÄRER WEG steht. Das zeigt, dass die Herrschenden sich vor allem Sorgen machen, dass die revolutionäre Theorie unter den Massen Fuß fasst. Und sie haben Angst vor unbeugsamen, revolutionären Führungspersönlichkeiten wie Stefan Engel und Müslüm Elma.

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