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Abkehrer
Will Hurd war der einzige afroamerikanische Abgeordnete für die republikanische Partei im US-Kongress. Vergangene Woche verkündete der 42-Jährige, dass er bei der Wahl 2020 nicht mehr antreten werde. Einen offiziellen Grund gab der studierte Informatiker nicht. Er verkündete lediglich auf Twitter, er wolle seinem Land zukünftig auf andere Art und Weise dienen.
Doch der eigentliche Grund für seinen Rücktritt liegt auf der Hand. Nachdem Donald Trump vor etwa zwei Wochen vier weibliche Abgeordnete der Demokraten aufgefordert hatte, in die Länder zurückzukehren, aus denen sie gekommen seien - drei von ihnen sind in den USA geboren -, befand sich der Republikaner Hurd in einer äußert unangenehmen Situation. Denn das afroamerikanische Aushängeschild der republikanischen Partei gilt ansonsten als Vorzeigekonservativer: Früher arbeitete er als Geheimagent für den Auslandsgeheimdienst CIA. Dafür war er auch in Ländern wie Afghanistan und Pakistan im Einsatz. Er gilt zudem als überzeugter Patriot, scharfer Russland-Kritiker und ist gegen ein strengeres Waffengesetz - allesamt sehr unproblematische Positionen für einen Republikaner.
»In Amerika gibt es keinen Platz für Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass«, hatte Hurd im Zuge dessen bei Twitter geschrieben. Damit geriet er massivst ins Kreuzfeuer der eigenen Parteireihe. Was Hurd wohl vergessen hatte: Wenn es eine Sache gibt, die einen festzementierten Platz in der US-amerikanischen Gesellschaft hat, dann ist es der Rassismus. Und das schon immer.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1123872.will-hurd-abkehrer.html
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