Berichten zeufolge hat der brasilianische Amazonaswald bis zum 19. August dieses Jahres 72.843 Brände zu verzeichnen gehabt.
Gegenüber den Daten des Vorjahreszeitraums mit rund 39.759 Fällen ist dies ein starker Anstieg. Diese Entwicklungen beruhen auf der neu aufgeflammten Aggressivität, mit der die Großgrundbesitzer neue Gebiete für die landwirtschaftliche Produktion bzw. die Viehzucht erschließen, in dem sie ehemals bewaldete Flächen brandroden.
Mit dem Rückenwind den die Großbesitzer aktuell von der Regierung Bolsonaro spüren ist für sie der Moment gekommen, die Grundlagen für zukünftige Landnahmen zu schaffen. Ein Reservat für Tiere verhindert die volle Ausbeutbarkeit des Landes? Dann brenn es nieder. Land von Wachstum begrenzt durch umliegende Naturschutzgebiete? Dann brenn es nieder. Was steht der Landwirtschaft oder Viehzucht noch im Wege, wenn die die Umwelt zerstört, die Wildtiere vertrieben und der Wald abgeholzt ist?
Mit der unmittelbaren Unterstützung der Regierung, wie zum Beispiel der derzeitigen politischen Verteidigung dieser Verbrechen, haben sich die Großgrundbesitzer sogar getraut für den 10. und 11. August zu dem was sie den „Tag des Feuers“ nennen aufzurufen. Dieser „Tag des Feuers“ wird nicht etwa mit dem Ziel die andauernden Feuer zu bekämpfen organisiert, sondern um koordiniert Feuer zu legen und für dieses Vorgehen Stimmung zu schaffen. Es ist ein politischer Aktionstag, zu dem diejenigen mobilisieren, die bereit das meiste Land in ihren Händen konzentrieren, um sich im Anschluss für kleines Geld neues Land einzuverleiben. Diejenigen die davon am meisten betroffen sind, sind natürlich diejenigen, die nicht über große Mengen an Land und Eigentum verfügen, denn sobald ihre Häuser oder Felder Feuer fangen, wird die gesamte Grundlage ihres Lebensunterhalts zerstört.
In Rondônia, wo die derzeitige Brandwelle als erstes auftrat, starben bereits mindestens zwei Menschen an den Folgen eines Brandes, der die Siedlung Galo Velho am 13. August verwüstete. In diesem Bundesstaat brannten so viele Brände, dass sogar der Flugverkehr behindert wurde und wegen schlechter Sicht durch Rauch gestoppt werden musste. Aber auch andere Bundesländer wie Para, die die meisten Brände erleiden, sind stark von den Bränden betroffen. São Paulo war so stark verqualmt, dass es mitten am Tag so aussah wie in tiefster Nacht.
http://www.demvolkedienen.org/index.php/de/lat-amerika/3505-grossgrundbesitzer-koordinieren-brandrodung-des-amazonas
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