Im August 2018 gab es in Chemnitz Hetzjagden auf Migranten. Während der rassistischen Ausschreitungen wurden ebenso Gegendemonstranten, Journalisten und Polizisten vom rechten Mob attackiert. Dies sind Fakten, die bereits im vergangenen August dokumentiert waren. Durch Videos, Berichte von Betroffenen, anwesende Reporter. Die »neue« Erkenntnis durch das sächsische LKA: Neonazis hatten sich schon im Vorfeld für die Jagdszenen verabredet. Antifaschisten dürfte das wenig überraschen. Wenn in kürzester Zeit massiv in der Szene für Randale geworben wirbt, dürfte die Aussicht auf das »Jagen und Boxen« von »Zecken und Kanaken« einige zum Kommen motiviert haben. Dennoch gibt es damit nun auch eine institutionelle Fürsprache für einen Fakt, der immer noch von dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und dem ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (CDU) bestritten wird.
Ärgerlich bleibt, dass zahlreiche Medien damals wie heute die unnützen Semantikstreitereien mitspielen. Die bewiesenen Gewaltszenen sind bei vielen immer noch lediglich Meinung, Vorwurf, Behauptung. Journalisten sollten lieber die Recherchen der Kollegen beachten. In ihrer Autoritätshörigkeit sowie dem Drängen nach vermeintlicher Objektivität und Distanz gehen sie sonst weiter rechten Ablenkungsmanövern auf den Leim.
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