Der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende muss sich wegen seiner Äußerungen über Afrikaner nicht vor dem Sportgericht des DFB verantworten.
Frankfurt a.M./Gelsenkirchen. Der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies muss sich wegen seiner umstrittenen Äußerungen über Afrikaner nicht vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verantworten. Die Ethik-Kommission des DFB missbillige den Satz von Tönnies, habe aber entschieden, keine Anklage bei der Ethik-Kammer des Sportgerichts des DFB einzuleiten, teilte die Ethik-Kommission am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Zur Begründung verwies das Gremium unter anderem auf das entwicklungspolitische Engagement des 63-jährigen Fleischfabrikanten.
Der Verzicht auf eine Anklageerhebung wurde unter anderem damit begründet, dass Tönnies bei der eingehenden Anhörung und Befragung Mitte August »überzeugend vermitteln konnte, dass er kein Rassist ist«, wie die Kommission mitteilte. Weiter hieß es: »Seine Distanzierung von seiner Äußerung und sein Erschrecken darüber sind der Kommission glaubhaft.«
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Zudem seien der Kommission »auch nach Befragung aus seinem sportlichen Umfeld« keine vorherigen rassistischen Äußerungen von Tönnies bekanntgeworden. Der Schalke-Boss sei überdies bislang nicht mit rassistischen Äußerungen in Erscheinung getreten. Auch in Zukunft sei nicht damit zu rechnen, dass sich der Schalke-Vorstandsvorsitzende erneut rassistisch äußere.
Tönnies hatte am 1. August beim Tag des Handwerks in Paderborn höhere Steuern im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Vor knapp 1.600 Gästen fügte er nach einem Bericht der Zeitung »Neue Westfälische« hinzu, stattdessen sollten lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanziert werden: »Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.« Diese Aussagen wurden bundesweit heftig kritisiert. epd/nd
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