Dienstag, 7. Mai 2019

Rundbrief 1. Maihälfte 2019 RLS Sachsen

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NEWSLETTER 1. - 15. Mai 2019


Dresden, 3. Mai, Freitag, 12.30 Uhr
Vortrag und Diskussion
Sea-Watch - zivile Seenotrettung im Mittelmeer
REIHE: RedBagLunch
Mit Diego Weber (ehemaliges Crewmitglied)
WIR-AG, Martin-Luther-Straße 21, 01099 Dresden

Das Mittelmeer ist die gefährlichste Fluchtroute weltweit. Seit dem Jahr 2000 ertranken insgesamt etwa 23.000 Menschen bei dem Versuch Europa zu erreichen. Wie kam es dazu und wie kann es sein, dass private NGOs die Hauptakteure bei der Rettung von Flüchtenden im Mittelmeer sind? Die Organisation Sea-Watch wird von einem ehemaligen Crewmitglied vorgestellt. Diego hat an zwei Rettungsmissionen teilgenommen und möchte seine Erfahrungen in Form eines Vortrages teilen.


Chemnitz, 3. Mai, Freitag, 19.00 Uhr
Lesung
Tiefrot und radikal bunt***
Ein selbstbewusstes Plädoyer für die neue linke Erzählung, die wir jetzt so dringend brauchen
Mit Julia Fritzsche (Autorin)
Lesecafé Odradek, Leipziger Straße 3, 09113 Chemnitz

Aus der bedrängenden Gegenwart schlagen vor allem die Rechten Kapital – dabei sind es linke Themen, die zentral für eine bessere Gesellschaft sind, und sie werden längst angepackt. Julia Fritzsche trägt sie zusammen: Elemente zu einer verführerischen, begeisternden linken Erzählung, die einerseits die soziale Frage völlig neu und den Kapitalismus wieder in Frage stellt, andererseits keinen Rückschritt in Sachen Diversity macht.


Leipzig, 4. Mai, 25. Mai und 15. Juni, jeweils Sonnabend, 11.00-18.00 Uhr
Workshop
Zine-Workshop „Wem gehört die Hood?“***
Mit Rafael Brix und Frieder Bickhardt (Unofficial.pictures)
Eine Veranstaltung des Vereins zur Stärkung einer guten Sache e.V. in Kooperation mit der RLS Sachsen
Verein zur Stärkung einer guten Sache e.V., Eisenbahnstraße 127, 04315 Leipzig

Wem gehört das Viertel? Wer kann hier leben? Wer ist präsent auf den Straßen? Wer kann sich frei bewegen? Wie äußert sich Verdrängung und wer ist davon betroffen? Was wird dagegen getan? Wer ist beteiligt? Wie wollen wir eigentlich zusammenleben?
Der mehrtägige Workshop startet mit einem Input von Netzwerk „Leipzig. Stadt für alle“. Was euch und das Viertel bewegt, wird in Fotografien, Zeichnungen, Collagen, Texten in einem gemeinsamen selbst gemachten (Maga)Zine ausgedrückt.
Weitere Termine: 25. Mai, 15. Juni, Präsentation: 22. Juni zum „Zufällig Osten“
Um Anmeldung wird gebeten: office@unofficial.pictures
Chemnitz, 6. Mai, Montag, 21.00 Uhr
Film und Gespräch
Die Architekten***
REIHE: L///OST///TRACES - Verlorene Spuren - Filme der DEFA 1980-1990
Eine Veranstaltung der RLS Sachsen in Kooperation mit dem AJZ Chemnitz
Mediencafé m54, AJZ Chemnitz, Chemnitztalstraße 54, 09114 Chemnitz

Der Filmemacher Peter Kahane gehört zur letzten Generation von DEFA-Regisseuren, die kurz vor dem Fall der Berliner Mauer endlich einige Filmprojekte umsetzen konnten. “Die Architekten” ist ein offener, schonungsloser Abgesang auf die DDR, eine Parabel auf das Scheitern des realen Sozialismus.
Die Reihe “L///OST///TRACES - Verlorene Spuren” widmet sich urbanen Konflikte um die Gestaltung der Großstadt, Debatten um Subversionsstrategien im Pop, die Verteidigung nicht-heteronomativer Lebensentwürfe, die Blüte der Hackerkultur, die sich interessanterweise in den späten Produktionen der DEFA finden.


Leipzig, 9. Mai, Donnerstag, 19.00 Uhr
Vortrag und Diskussion
Das Haus an der Moskwa***
REIHE: Jour Fixe - Ein unkonventioneller Gesprächskreis
Mit Prof. Dr. Willi Beitz (Literaturwissenschaftler), Dr. Hartmut Kästner (Historiker), Moderation: Dr. habil. Antonia Opitz
Horns Erben, Arndtstraße 33, 04275 Leipzig

Der Literaturwissenschaftler Willi Beitz erinnert an Jurij Trifonows Powest „Das Haus an der Uferstraße“ (1976) und stellt Yuri Slezkines russische Revolutionssaga „Das Haus der Regierung“ vor. Anschließend beleuchtet der Osteuropahistoriker Hartmut Kästner die gegenwärtige russländische Geschichtspolitik.


Leipzig, 10. Mai, Freitag, 14.00-20.00 Uhr
Öffentliche Lesung
LeseZeichen Leipzig. In Erinnerung an die Bücherverbrennung***
Eine Veranstaltung des Initiativkreises 9. November mit Unterstützung der RLS Sachsen u.a.
Petersstraße 43, 04109 Leipzig

Mit einer öffentlichen Lesung erinnert der Initiativkreis 9. November an die Bücherverbrennungen und damit an die als jüdisch, marxistisch, pazifistisch, liberal oder auf andere Weise oppositionell wahrgenommenen und verfolgten Autor*innen im NS-Staat.
Die Lesung von Texten dieser Autor*innen ist ein Plädoyer für gesellschaftliche Vielfalt und gegen die Ausgrenzung und Verfolgung von Menschen, denn: „Freiheit darf kein Privilegium sein“ (Rosa Luxemburg).


Leipzig, 11. Mai-12. Mai, Sonnabend - Sonntag, 12.00-19.00 Uhr
Workshops, Lesungen und Vieles mehr
SQUEEZIE-Queer-Zinefest***
Eine Veranstaltung des Squeezie-Kollektivs in Kooperation mit der RLS Sachsen
Literaturinstitut Leipzig, Wächterstraße 34, 04107 Leipzig

Ein Zine ist ein selbst gemachtes Heft, das sich hervorragend dazu eignet, persönliche Themen mit sozialen Problemen zu verbinden und somit eine Öffentlichkeit für Anliegen zu schaffen, die von der Mehrheit vielleicht ausgeblendet werden. Bei unserem Queer-Zinefest wird verschiedensten Menschen die Möglichkeit geboten, ihre Hefte auszustellen und die anderer kennenzulernen und zu lesen. Workshops und Lesungen bieten die Möglichkeit, queere Themen zu vertiefen.
Mehr Infos zum Programm unter: https://squeeziequeerzinefest.home.blog


Dresden, 15. Mai, Mittwoch, 19.00 Uhr
Vortrag und Diskussion
Emanzipatorische Technologiepolitik. Was ist das?*
Mit Dr. Georg Jochum (Soziologe)
WIR-AG, Martin-Luther-Straße 21, 01099 Dresden

Eine emanzipatorische Technologiepolitik soll die gegenwärtige Unterordnung der Technik unter ökonomische Interessen überwinden und der freien Entfaltung der Menschen zugutekommen lassen. Emanzipation wird dabei in einem weiten Sinne als Abbau von Herrschaftsverhältnissen verstanden. Im Zentrum des Vortrags stehen digitale Technologien, die als Steuerungstechnologien anzusehen sind und den aktuellen Entwicklungen eines digitalen Despotismus entgegentreten.
Der Soziologe Dr. Georg Jochum beschäftigt sich mit Technik- und Arbeitssoziologie sowie den Nachhaltigkeitswissenschaften.
Dresden, 14./15. Juni, Freitag 19.00 Uhr und Sonnabend ab 10.00 Uhr
Tagung/Workshop
Digitale Revolution und Gesellschaft. Was bringen die Roboter?*
Mit MdB Dr. Petra Sitte (Mitautorin), Dr. Tino Heim (Soziologe), Rainer Fischbach (Softwareexperte, Autor), Christopher Wimmer(Sozialwissenschaftler und Journalist), Dr. Peggy Breitenstein (Institut für Philosophie der Uni Jena), Julia Schramm (Referentin Bundestagsfraktion Die LINKE), Erec Lützkendorf (Referat politische Bildung des Stura TU Dresden), Dr. Jürgen Leibiger(Wirtschaftswissenschaftler, RLS Sachsen), Vera Linss (freie Journalistin u.a. Deutschlandradio Kultur)
Eine gemeinsame Veranstaltung des Referates für Politische Bildung des Studentenrats der TU Dresden und der RLS Sachsen
TU Dresden, Hörsaalzentrum, Bergstraße 64, 01067 Dresden

Die heutige Produktivkraftrevolution ist mit einem tiefgreifenden Wandel in allen Sphären der Produktion und Reproduktion und unserer Lebensweise verbunden: Roboter anstelle lebendiger und Algorithmen anstelle geistiger Arbeit, globale Wertschöpfungsketten und digitale Plattformen anstelle lokaler Produktion, Kommunikation mittels sozialer Medien, Konsument*innen als Datenlieferant*innen, gläserne Kund*innen statt Tante-Emma-Laden, Google, Facebook und Co. als Herrscher über Big Data. Was bedeutet das für unsere Leben und die Existenzweisen des Kapitalismus? Welche Anforderungen entstehen für Denken und Handeln über den Kapitalismus hinaus? Aus diesem Themenkomplex, mit dem inzwischen Denkfabriken in aller Welt beschäftigt sind, werden in diesem Kolloquium zentrale Fragestellungen herausgegriffen und diskutiert.

Programm

Freitag, 14. Juni 2019, 19.00 – 21.00 Uhr


#digitallinks. Eine andere digitale Agenda.

Eine Gruppe linker Autorinnen hat eine digitale Agenda vorgeschlagen. Anstelle eines blinden Technikoptimismus fordern sie eine Gestaltung der technologischen Revolution im Interesse der Mehrheit der Menschen. Im Zentrum solle eine Ökonomie des Gemeinsamen stehen, die nur im Verbund mit radikalen sozialen Veränderungen zu haben sei. Wie zukunftsfähig ist diese Agenda und welche Chancen für ihre Durchsetzung bestehen?
Diskussion mit MdB Dr. Petra Sitte (Mitautorin) und Dr. Tino Heim (Soziologe), Moderation: Vera Linss (Deutschlandradio Kultur)

Sonnabend, 15. Juni 2019, 10.00 – 16.30 Uhr

10.00 Uhr:
Begrüßung: Erec Lützkendorf (Referat politische Bildung des Stura TU Dresden)
10.05 Uhr:
Einführung: Dr. Jürgen Leibiger (Wirtschaftswissenschaftler, RLS Sachsen)

10.15 – 10.35 Uhr
Impulsreferat 1: Smarte digitale Welt? Utopie, Dystopie und Realität der digitalen Revolution
Die Digitalisierung gilt heute als derjenige technologische Trend, der mit tiefgreifenden Wandlungen in Wirtschaft und Gesellschaft einhergeht. Inwiefern handelt es sich um eine vierte industrielle Revolution? Was macht sie aus und welche Veränderungen werden in der Arbeit und in der Produktion, in den sozialen Verhältnissen und in der Lebensweise der Menschen bewirkt? Rainer Fischbach konfrontiert die utopischen und dystopischen Vorstellungen mit der Realität des digitalen Wandels.
Mit Rainer Fischbach (Softwareexperte, Autor)

10.35 – 10.55 Uhr
Impulsvortrag 2: Automatische Subjekte oder Selbstbestimmung? Gefahren und Potentiale der Digitalisierung im Anschluss an Marx
Im Zentrum dieses Vortrags steht die Frage, wie sich die Wechselwirkung zwischen digitalen Technologien, Kapitalismus, Mensch im Anschluss an Marx begreifen lässt. Welche der Begriffe, Unterscheidungen, Einsichten seiner „Kritik der politischen Ökonomie“ lassen sich als Werkzeuge benutzen, die uns helfen, uns über die Gefahren wie auch Potentiale der „digitalen Revolution“ aufzuklären?
Mit Dr. Peggy Breitenstein (Institut für Philosophie der Uni Jena)

11.00 – 11.45 Uhr
Workshops zu den Impulsreferaten 1 + 2

11.50 – 12.10 Uhr
Berichte zu den Workshops im Plenum durch die Moderator*innen

12.10 – 13:10 Uhr
Mittagspause

13.10 – 13.30 Uhr
Impulsreferat 3: Digitalisierung zwischen Emanzipationsversprechen und neuen Herrschaftsformen
Bringen uns technologische Erneuerungen einer befreiten Gesellschaft näher, indem sie Vernetzung ermöglichen und unliebsame Arbeiten übernehmen können oder tun sich eher Gefahren auf: neue Formen der Überwachung und Kontrolle sieht man nicht nur bei Amazon. Der Vortrag mit anschließender Diskussion will sich genau mit diesem Spannungsverhältnis beschäftigen, Digitalisierung aber nicht als »unaufhaltsamem Naturprozess« verstehen, sondern ganz bewusst die politischen Möglichkeiten in den Blick nehmen und die Frage stellen, wie die Digitalisierung emanzipatorisch gestaltet werden kann.
Mit Christopher Wimmer (Sozialwissenschaftler und Journalist)

13.30 – 13.50 Uhr
Impulsreferat 4: Beginnt die post-kapitalistische Gesellschaft im Netz? Digitaler Sozialismus als Utopie?
Welche Vorstellungen existieren im linken Spektrum über den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und der Überwindung des Kapitalismus? Kommt der Sozialismus aus dem Netz oder aus dem Rechner? Beginnt er als Keimform bereits heute oder muss es zu einem revolutionären Bruch kommen? Wie wäre die heutige Digitalisierung zu gestalten, um in Richtung auf eine solidarische Gesellschaft voranzukommen?
Mit Julia Schramm (Referentin Bundestagsfraktion Die LINKE)

13.55 – 14.40 Uhr
Workshops zu den Impulsreferaten 3 + 4

14.40 – 15:15 Uhr: Kaffeepause:

15.15 – 15.25 Uhr
Berichte zu den Workshops im Plenum durch die Moderator*innen

15:30 – 16.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit den Referent*innen

Bitte meldet euch aus organisatorischen Gründen unter dresden@rosalux-sachsen.de an.
Teilnahmebeitrag (Sonnabend): 10 €, ermäßigt 5 € (inkl. Pausenversorgung).
Wir setzen auf eine solidarische Selbsteinschätzung! Generell gilt: Teilnahmebeiträge dürfen keine Barriere für die Teilnahme an politischen Bildungsveranstaltungen darstellen.

Bildnachweise: Die Architekten©DEFA-Stiftung/Christa Koefer


Allgemeine Hinweise:

*** Gemeinsam mit Rosa-Luxemburg-Stiftung. Gesellschaftsanalyse  und Politische Bildung e.V.
* Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
- Gemäß §6 des Versammlungsgesetzes haben Mitglieder rechtsextremer Parteien und neonazistischer Freier Kameradschaften sowie Personen, die bereits rechtsextrem oder rassistisch aufgetreten sind, keinen Zutritt. Der Veranstalter macht von seinem Hausrecht Gebrauch, wenn sich Besucherinnen bzw.Besucher rechtsextrem oder rassistisch äußern.
 



Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V

Stefanie Götze
Harkortstraße 10
04107 Leipzig
Deutschland
Fon: 0341/9 60 85 31
Fax: 0341/ 22 54 00 77 
info@rosalux-sachsen.de
mehr Informationen unter: 
www.sachsen.rosalux.de
www.facebook.com/rosalux.sachsen

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