Dienstag, 1. Januar 2019

Internationalistische Liste/ MLPD spricht sich herum und bekommt Profil


Zwischen den Jahren fuhren mehrere Genossinnen und Genossen aus dem MLPD-Landesverband Nord nach Nordhausen und Umgebung in Thüringen, um Unterschriften für die beiden Direktkandidaten der Internationalistischen Liste/MLPD zu sammeln.
Korrespondenz aus Hamburg
Internationalistische Liste/MLPD spricht sich herum und bekommt Profil
Altstadt-Silhouette von Nordhausen mit Dom (Foto: Dabbelju - eigenes Werk)
Inzwischen spricht es sich herum und Leute, die schon bei früheren Einsätzen unterschrieben hatten, trugen sich für die Wählerinitiative ein. Bei vielen muss man erst mal die Abwehrhaltung durchbrechen: „Mit Politik habe ich nichts am Hut.“

Reaktionen zeigen Skepsis, aber auch Respekt

Sie sind wütend über die herrschende Politik und deren Parteien, über kleine Renten und dass die Löhne im Osten immer noch niedriger und die Arbeitszeit länger ist als im Westen, über die Umweltzerstörung und den Betrug der Autokonzerne – fühlen sich aber ohnmächtig. Dass wir als radikal linke Arbeiterpartei gegen „die da oben“ antreten wollen und für die Arbeitereinheit in Ost und West, den aktiven Volkswiderstand von unten und den echten Sozialismus stehen, fordert ihnen bei aller Skepsis Respekt ab.

Bei einigen gelang es, die noch wirkende Resignation aufzubrechen und sie für eine Unterschrift zu gewinnen. Auffallend war, dass der Charakter der AfD vielen Menschen, auch links eingestellten, nicht richtig klar ist. Auch wenn sie die AfD ablehnen, haben sie oft Verständnis für AfD-Anhänger: die wollen nur ihren Protest ausdrücken usw.

Verständnis für Übernahme von AfD-Positionen?

Wir diskutierten, dass es dafür kein Verständnis geben darf und man sich mit solchen Vorstellungen auch anlegen muss. Wofür die ultrareaktionäre, faschistoide und rassistische AfD eintritt, ist das gerade Gegenteil von "Protest". Sie lehnt jede fortschrittliche Entwicklung ab und hat ausdrücklich die Verteidigung des Kapitalismus auf ihre Fahnen geschrieben.

Ihre Galionsfiguren und Finanziers sind selbst Vertreter des "Establishments", das sie so scheinheilig angreifen. Der entscheidende Widerspruch in der Gesellschaft verläuft zwischen oben und unten und nicht zwischen Deutschen und anderen Nationen bzw. Einheimischen und Flüchtlingen. Protest ist nicht rechts, sondern links!

Bergleute stolz auf ihre Kämpfe

Das Motto vom Kampf der Kali-Kumpel in Bischofferode „Um uns selber müssen wir uns selber kümmern“ kannten noch viele. Wir lernten auch zwei Bergleute kennen. Einer war beim Kampf in Bischofferode dabei und stolz, dass durch die große Solidarität der Kampf lange anhielt, obwohl die Gewerkschaftsführung ihn nicht unterstützt hat. Er unterschrieb und trug sich auch für die Wählerinitiative ein.

250 Kali-Bergleute arbeiten noch in Bleicherode, Sollstedt und Sondershausen. Es gibt viel Giftmüll unter Tage, was auch das Grundwasser gefährdet. Das wird aber noch nicht so gesehen. Wir schlagen eine Veranstaltung zum Thema Bergbau in Thüringen vor - gemeinsam mit Kumpel für AUF und Bergleuten aus der Region, um die Kampferfahrungen an Ruhr, Saar und in Thüringen zu durchdringen. Damit bekommt die Internationalistische Liste/MLPD ein wichtiges Profil.

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