Kuba feiert 60 Jahre Revolution. Glückwünsche von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt
Von Volker Hermsdorf
Revolutionsführer Fidel Castro erscheint vor einer jubelnden Menge in Havanna (21.1.1959)
Foto: picture alliance/AP Images
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Kuba feiert seit gestern den 60. Jahrestag seiner Revolution, die das Land, den Kontinent und die Welt verändert hat. Das Jubiläum sei ein Anlass zur Freude, ein Grund, stolz zu sein, und zugleich eine Verpflichtung für die Zukunft, schrieb Präsident Miguel Díaz-Canel auf Twitter. Die politische Würdigung behielt sich sein Vorgänger Raúl Castro, der Erste Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei Kubas, als Hauptredner des zentralen Festaktes vor, der nach jW-Redaktionsschluss am Dienstag abend (Ortszeit) auf dem Friedhof Santa Ifigenia in Santiago de Cuba vorgesehen war, wo u. a. die Urne mit der Asche des Revolutionsführers Fidel Castro aufbewahrt wird.
Am 1. Januar 1959 hatte Fidel Castro in Santiago de Cuba die Unabhängigkeit Kubas von der Vorherrschaft ausländischer Regierungen und Konzerne erklärt und das Ende von Ausbeutung, Analphabetismus und Unterdrückung angekündigt. Der Comandante en jefe versprach der jubelnden Bevölkerung, dass künftig allen Bürgern das Recht auf Bildung, Gesundheitsversorgung und Teilhabe am sozialen Leben garantiert werde. Der Sieg der Revolution war die Voraussetzung dafür, dass Kuba sich von einer rückständigen Kolonie zu einer souveränen Nation entwickelte, die heute in vielen Bereichen international als Vorbild gilt.
Trotz zunehmender Angriffe seiner Gegner und Verschärfung der US-Blockade konnte das Land auch 2018 soziale Fortschritte melden. Wie die Nachrichtenagentur Prensa Latina am Dienstag berichtete, sank die Kindersterblichkeit in den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres auf 3,9 von 1.000 Lebendgeburten. Kuba nimmt damit weltweit einen Spitzenplatz ein.
Neben den Kubanern profitieren auch Menschen in anderen Teilen der Welt von der Revolution und dem nach ihrem Sieg etablierten alternativen Gesellschaftsmodell. So unterstützte Kuba in den letzten 50 Jahren medizinische Hilfseinsätze in 186 Ländern. Zum 60. Jahrestag verwies Prensa Latina gestern auf die Verpflichtung, den internationalistischen, uneigennützigen und solidarischen Charakter der Revolution zu verteidigen. Dies werde auch in der neuen Verfassung verankert, die am 24. Februar zur Volksabstimmung ansteht. Das Referendum findet damit am Jahrestag des 1895 begonnenen zweiten Unabhängigkeitskrieges gegen die spanische Kolonialherrschaft statt.
Staats- und Regierungschefs aus aller Welt beglückwünschten das kubanische Volk zum Revolutionsjubiläum. Als einer der ersten Gratulanten erinnerte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro an die Verbundenheit seines Landes mit Kuba, dessen beispielhafte Revolution jetzt unter »einer neuen Generation« fortgeführt werde. Aus China sicherten Präsident Xi Jinping und Premierminister Li Keqiang weitere Unterstützung beim Aufbau des Sozialismus in Kuba zu. Wladimir Putin betonte das Interesse Russlands am Ausbau der strategischen Partnerschaft.
In Berlin lädt die Tageszeitung junge Welt am 12. Januar zur Manifestation »60 Jahre Revolution – Gegenkultur auf Kuba« auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz ein. Teilnehmer sind unter anderem der Liedermacher Eduardo Sosa, die Europaverantwortliche der internationalen Abteilung des ZK der Kommunistischen Partei Kubas, Nieves Iliana Hernández, sowie der Schriftsteller und ehemalige Kulturminister Abel Prieto, der mehrere Jahre auch Berater von Raúl Castro war.
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