Donnerstag, 20. Juni 2019

Weltweit steigen Flüchtlingszahlen


Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat die aktuellen weltweiten Flüchtlingszahlen bekanntgegeben:
Korrespondenz aus Rostock
Weltweit steigen Flüchtlingszahlen
Impression von der spanisch-marokkanischen Grenze in Nordarfrika. (foto: carlos corzo(CC BY-SA 3.0))
Demnach waren 70,8 Millionen Menschen 2018 auf der Flucht, 2,3 Millionen mehr als 2017. Es ist der höchste Wert seit 1950, dem Beginn der Arbeit des UNHCR, und eine Verdopplung der Zahl seit 20 Jahren. Das zeigt: Der weltweite Imperialismus zwingt zunehmend mehr Menschen zum Verlassen ihrer Heimatländer.

An erster Stelle steht Syrien mit 6,7 Millionen Flüchtlingen. Ein Land, in dem viele Imperialisten und Neoimperialisten brutal um die Vorherrschaft ringen. An zweiter Stelle stehen 2,7 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan, nach Auffassung der Bundesregierung ein „sicheres Herkunftsland“. Als drittes Herkunftsland wird der Südsudan genannt. Ein Land, das von einem schweren Bürgerkrieg ebenfalls aufgrund imperialistischer Einmischung gezeichnet ist.

Der weltweite Imperialismus als der Hauptverursacher dieser Fluchtbewegung wird geradezu aus der Schusslinie genommen, wenn Flüchtlingskommissar Filippo Grandi nebulös feststellt: „Abgesehen von Konflikten gibt es andere globale Phänomene, wie klimatische Notfälle, Ungleichheiten und Armut, selbst Epidemien.“ Damit soll die Erkenntnis verhindert werden, dass der Kampf gegen die weltweiten Fluchtursachen die revolutionäre Überwindung des Imperialismus erfordert.

Dieser wird auch dadurch reingewaschen, indem die Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung im UNHCR-Bericht als weltweites Vorbild dargestellt wird. Mit der Aufnahme von 1,06 Millionen Flüchtlingen steht die Bundesrepublik zwar an fünfter Stelle der Aufnahmeländer. Das war aber vor allem Ergebnis der Zugeständnisse an das gewachsene internationalistische Bewusstsein unter den Massen. Inzwischen sind aufgrund der fortschreitenden Rechtsentwicklung der Regierung die Aufnahmezahlen drastisch zurückgegangen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen