Donnerstag, 27. Juni 2019

Anklage gegen Chemnitzer Nazigruppe: 12 Jahre nachdem ihre erste Vereinigung verboten worden war – und die ganze Zeit weiter machen…


Zentrum für Politische Schönheit startet "Soko Chemnitz"Die Revolution sollte an einem See starten. Einem kleinen See, auf dem Kinder mit rosaroten Tretbooten in der Form von Flamingos übers Wasser schippern und Mütter am Ufer ihre Babys stillen. Ein Idyll, mitten in der Stadt, mit Eiscafé, mit Bootsverleih. Und auf der kleinen Insel im See picknicken Frauen mit Kopftuch und Studenten mit bunten Haaren und Bässen aus dem Handy. So schön kann Chemnitz sein, mitten in der Stadt, am Schlossteich. Genau hier sollte der Probelauf für die Revolution stattfinden. Eine rechtsextreme Revolution, gegen den Staat, gegen die Demokratie, gegen die Gleichheit und Freiheit der Menschen, gegen die Frauen mit Kopftuch und die Studenten mit den bunten Haaren. Hier probte die mutmaßliche rechtsextreme Terrortruppe “Revolution Chemnitz” den Umsturz. Und wäre dieser erste Anlauf geglückt, hätte es weitergehen sollen, nach Berlin. Dort sollte dann ein Attentat verübt werden, das die Rechten aus Chemnitz der linken Szene in die Schuhe schieben wollten – etwas in der Größenordnung der G-20-Krawalle von Hamburg. Und dann, so war der Plan, würde sich die Polizei mit den rechten Saubermännern solidarisieren, und möglicherweise würden auch normale Bürger zu den rechten Revolutionären überlaufen…“ – so beginnt der Beitrag „Probelauf für die rechtsextreme Revolution“ von Lena Kampf, Sebastian Pittelkow, Katja Riedel und Annette Ramelsberger am 25. Juni 2019 in der SZ online externer Link zur Anklageerhebung gegen die Chemnitzer Bande – die schon früher unter anderem Namen Verbrechen begangen hatte, aber unbehelligt blieb… Siehe dazu auch einen Beitrag über das „Medienecho“ (nicht nur) dazu:
  • „Zu niedrige Zahlen über rechte Gewalt“ von Patrick Gensing am 24. Juni 2019 bei tagesschau.de externer Link über Medienberichte zur rechter Gewalt: „Zahlreiche deutsche Medien haben eine fehlerhafte Angabe der “Bild am Sonntag” über rechtsextreme Gewalttaten übernommen. Die Zahlen liegen deutlich höher als dargestellt.  Am Wochenende haben die Nachrichtenagenturen AFP, epd sowie zahlreiche deutsche Medien, darunter auch die tagesschau, eine fehlerhafte Darstellung der “Bild am Sonntag” übernommen. So hatte die “BamS” in einem Artikel über die Gefahr durch Rechtsextremisten berichtet, die Zahl rechtsextremer Gewalttaten sei im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Während 2017 noch 28 solcher Taten erfasst worden seien, seien es 2018 bereits 48 gewesen, meldete die Zeitung unter Berufung auf den neuen Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Die Zahlen liegen allerdings um ein Vielfaches höher. Nach Angaben des Verfassungsschutzes hatte es 2017 insgesamt 1054 rechte Gewalttaten gegeben. 2016 waren es sogar 1600. Sinkende Gewalttatenzahlen dürften jedoch nicht über das anhaltend hohe Gefährdungspotenzial hinwegtäuschen, betonte der Verfassungsschutz…“

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