Am letzten Wochenende des Jahres waren fünf Genossinnen und Genossen aus Münster und Recklinghausen in Arnstadt, um Unterschriften für die Wahlzulassung von Manuela Eifler zu sammeln. Wir führten Tausende Gespräche vor allem vor Supermärkten und sammelten dabei genau 100 Unterschriften. Das war eine sehr interessante Erfahrung, bei der wir viel gelernt haben.
Korrespondenz
Die Stimmung in der Bevölkerung ist deutlich stärker polarisiert als im Ruhrgebiet und auch gegenüber dem letzten Arnstadt-Wochenende. Unter anderem haben wir nicht einen getroffen, der mit der Arbeit der Linkspartei-geführten Rot-Rot-Grünen Landesregierung zufrieden war.
Immer wieder kamen aber Leute, die sofort die Wahlzulassung unterschrieben, „gegen die AfD – jederzeit!“. Viele sind besorgt über faschistische Umtriebe in Thüringen und freuen sich über Gleichgesinnte. Allerdings trafen wir auch gefühlte 20 Prozent oder mehr, die sich politisch rechts sehen, die AfD wählen wollen. Arnstadt hat einen hohen Anteil an Industriearbeitsplätzen, gilt aber als AfD-Hochburg. Entsprechend haben wir bei Arbeitern, die sich von der AfD angezogen fühlten, die Klassenfrage ins Zentrum gerückt: Die AfD lässt sich vom Milliardär Baron von Finck finanzieren. Sie will das Rentensystem privatisieren. Sie hat mit Arbeiterinteressen nichts am Hut! Das brachte mehr als einen Arnstädter zur Unterschrift.
Wir stießen aber mehrfach auch auf Ultrareaktionäre und Faschisten. Bei offen auftretenden Faschisten ging es darum, ihnen vor den Augen der Massen Niederlagen beizufügen und nicht zu weichen. Sie treten zwar oft wortradikal oder aggressiv auf, aber das ist nur ein sicheres Anzeichen dafür, dass unsere Offensive des Parteiaufbaus Wirkung hat. Wir haben uns mit wenigen Einsätzen in der 27.000-Einwohner-Stadt schon einen gewissen Namen gemacht, was fortschrittliche Menschen ermutigt und Ultrareaktionäre und Faschisten den Schaum vor den Mund treibt.
Die starke Polarisierung in Arnstadt drückte sich auf dem fortschrittlichen Pol an diesem Wochenende in fast 50 verkauften Parteiprogrammen, 40 Bündnisbroschüren und 20 neuen Kontaktwünschen für das Internationalistische Bündnis aus, sowie über 100 Euro Spenden. Darauf können wir stolz sein! Das sind gute Voraussetzungen, die MLPD und das Internationalistische Bündnis in Arnstadt beschleunigt aufzubauen. Und es ist auch etwas wie ein Blick in die Zukunft, wie wir in einer verstärkten Polarisierung die Partei aufbauen.
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