Donnerstag, 9. April 2015
Verzerrte Berichterstattung über den Jemen
von Frank Geppert
Quelle: Friedensbewegung Halle/S. vom 27. März 2015
Im Jemen ist Krieg. Saudi Arabien bombardiert das Land und tötet damit Rebellen aber auch Zivilisten. Die US-Regierung wirft den jemenitischen Rebellen vor, vom Iran finanziert zu sein. Unsere deutschen Mainstream-Medien stellen es so dar, als ob der Angriff erfolgt, weil die schiitischen Hothi den Präsidenten Hadi gerade aus dem Land gejagt hätten. Der Leser folgt bereitwillig dieser Logik.
Doch wer nur ansatzweise und auch nur wenige Minuten recherchiert, stellt fest, dass der ehemalige Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi bereits am 22. Januar 2015 von seinem Amt zurück getreten ist. Die gesamte Regierung war sogar noch früher zurück getreten. Die Huthi-Rebellen sind laut Wikipedia “seit 2015 de facto die Machthaber des Jemen“. Sie kontrollieren seit September die Hauptstadt Sanaa, erstellten eine Übergangsverfassung und richteten einen Nationalrat mit 551 Mitgliedern ein.
Ein halbes Jahr später erfolgen Bombardements auf Städte und Zivilisten und in Deutschland wird vorwiegend über den Absturz der Germanwings-Maschine berichtet und Sanktionen gegen Saudi Arabien sind nirgends Gespräch, während sie gegen Russland aufgrund demokratischer und friedlicher Separation der Krim sofort möglich waren.
Im Gegenteil, Siegmar Gabriel hat gerade weitere Waffengeschäfte mit Saudi Arabien vereinbart. Deutschland hat zwischen 2001 und 2014 Waffen im Wert von 2,6 Milliarden Euro nach Suadi Arabien geliefert, darunter Feuerleiteinrichtungen, Kriegsschiffe, Munition, Kleinwaffen sowie Fahrzeuge und Panzer.
Enthauptung
Saudi Arabien unterscheidet sich in ihrem Handeln kaum vom Islamischen Staat. Es werden offiziell Menschen zum Tode verurteilt gesteinigt, erschossen und geköpft. Enthauptungen werden mit dem Schwert durchgeführt und können erfolgen nach Vergewaltigung, Ehebruch, Ermordung, Konversion in eine andere Religion, Hexerei, bewaffnetem Raub oder Handel mit Betäubungsmitteln.
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