Montag, 25. Februar 2019

Buch über Bosch-Siemens-Hausgeräte (BSH)] „Es geht nicht nur um unsere Haut“

"Er war einer der letzten herausragenden Arbeitskämpfe im  
Organisationsbereich der IG Metall. Die Belegschaft des  
Waschmaschinenherstellers Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH (BSH) stemmte  
sich 2006 mit großem Elan und Fantasie gegen die drohende Schließung  
des Werks in Berlin-Spandau. Neue, zukunftsweisende Aktionsformen  
wurden erprobt, um betriebsübergreifende Solidarität herzustellen und  
dem Unternehmer das Plattmachen des Betriebes zu erschweren. Zurück  
bleibt ein Schatz von Erfahrungen – positive und negative –, die für  
kommende Herausforderungen großen Wert haben. Wir haben eine 2007  
bereits erschienene Broschüre darüber jetzt neu in Buchformat  
herausgegeben. Bestandteil dieser farblich reich bebilderten  
Publikation ist der Film „Es geht nicht nur um unsere Haut“ von Holger  
Wegemann, der als DVD beiliegt." Verlagsinfo der Buchmacherei zum mit  
über 200 Farbbildern reichlich illustrierten Büchlein (Seiten: 110 /  
ISBN 978-3-9819243-9-8, 17,00 €), das auch eine DVD des 81 minütigen  
Films von Holger Wegemann enthält, der den gleichen Titel trägt
http://diebuchmacherei.de/produkt/es-geht-nicht-nur-um-unsere-haut/

Siehe im LabourNet Germany das Vorwort von Jochen Gester vom  
23.01.2019 (pdf) zur Neuherausgabe der BSH-Streik-Dokumentation
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/02/bsh2019.pdf

Aus dem Text: "Der Streik beim Hausgerätehersteller Bosch-Siemens  
(BSH) bildete den vorläufigen Höhepunkt und den Abschluss einer ganzen  
Reihe von  Arbeitskämpfen im Organisationsbereich der IG Metall, in  
denen um einen Sozialtarifvertrag gekämpft wurde. (...) Wärend der  
sechs Wochen, in denen die Belegschaft die Fabrik zum Stillstand  
brachte, konnte man einen phantasievollen und neue politische Ideen  
hervorbringenden Überlebenskampf erfahren, der es verdient, der  
Vergessenheit entrissen zu werden. (...) Im Fall BSH waren es wohl  
letztlich gegensätzliche Interessen innerhalb der IG Metall selbst,  
die den Arbeitskampf auf diese Weise ausgebremst haben. Doch darüber  
wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen und es blockierte die  
Entwicklung einer ehrlichen Diskussion innerhalb der Organisation.  
Nach dem Ende des Arbeitskampfes wurde der Berliner  
Produktionsstandort von BSH vollständig abgewickelt. Überlebt hat dort  
bis heute nur die Entwicklungsabteilung. Die Bezirksleitung der IG  
Metall scheint aus der hier erlittenen Klatsche vor allem gelernt zu  
haben, dass sie in Zukunft Arbeitskämpfen mit unkalkulierter  
Eigendynamik eher aus dem Weg geht und stattdessen auf politisches  
Lobbying setzt und die Konkurrenzvorzüge der hiesigen Beschäftigten  
herausstreicht. Doch diese Strategie ist und bleibt trotz einzelner  
und bescheidener Erfolge letztlich eine Sackgasse, da sie die  
Arbeitger nicht daran hindern kann, die Konkurrenz der Beschäftigten  
untereinander zu schüren..."

Siehe Bosch-Siemens-Hausgeräte und der Kampf gegen die Schließung 2006  
im LabourNet-Archiv, darin auch der Film "Es geht nicht nur um unsere  
Haut"...
http://archiv.labournet.de/branchen/sonstige/bsh/index.html

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