Dienstag, 15. Januar 2019

Zehn Monate ohne Lohnauszahlung: Malische Eisenbahner im Hungerstreik


Hungerstreik malischer Eisenbahner seit dem 18.12.2018 wegen 10 Monaten ohne LohnSeit dem 18. Dezember 2018 organisieren einige Dutzend Eisenbahner in der Hauptstadt Bamako auf dem Bahnhofgelände mit Unterstützung ihrer Familien einen Hungerstreik. Der simple Grund: Sie haben seit 10 Monaten keinen Lohn ausbezahlt bekommen. Die Gewerkschaft SYTRAIL organisiert zahlreiche Aktionen, um den Protest zu unterstützen – was bisher dazu geführt hat, dass die Regierung die Ausbezahlung von zwei (!) Monatslöhnen zugesagt hat: Für die Betroffenen eine Frechheit, denn dies reicht nicht entfernt, um auch nur die in den Monaten angesammelten Schulden zu bezahlen. In der Erklärung „Mali: les cheminots en grève de la faim“ des alternativen gewerkschaftlichen Netzwerks für Solidarität und Kampf vom 30. Dezember 2018 externer Link wird nicht nur unterstrichen, dass die Erklärung SYTRAILs unterstützt wird, die das „Angebot“ als Frechheit bezeichnete, sondern auch informiert, dass die Missachtung der Eisenbahner auch darin Ausdruck findet, dass auch nach zwölf Tagen noch keine Kontaktaufnahme mit den Hungerstreikenden stattgefunden habe. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag und einen Videobericht über den Hungerstreik der Eisenbahner in Bamako und Solidarität:
  • Seit nunmehr einem Monat im Hungerstreik: Malische Eisenbahner 10 Monate ohne Lohn: Solidaritätsaktionen im Senegal – Solidaritätskampagne von Frankreichs SUD Rail New 
    Der Hungerstreik der Eisenbahner aus Mali am Bahnhof der Hauptstadt Bamako, den sie begonnen haben, weil sie 10 Monate lang keinen Lohn ausbezahlt bekamen, dauert nun schon einen ganzen Monat an – die Regierung hat sich, seit ihrem lächerlichen Angebot, zwei Monatslöhne auszubezahlen, nicht mehr zu Wort gemeldet und bis heute nicht mit den Hungerstreikenden direkt gesprochen. Dabei war die kontinuierliche Ausbezahlung der Löhne sogar Bestandteil des Abkommens, das die Regierungen von Mali und Senegal 2015 unterzeichneten, mit dem das einst von beiden gewollte katastrophale Privatisierungsprojekt aufgrund des massenhaften Widerstandes rückgängig gemacht wurde. Die Linie Dakar-Bamako sollte wieder voll funktionsfähig werden und in der Übergangsphase die soziale Lage der Beschäftigten gesichert, so das Abkommen – das im Senegal wohl, in Mali aber nicht eingehalten wird. In dem Artikel „Mali : les cheminots en grève de la faim depuis bientôt un mois !“ am 12. Januar 2019 bei SUD Solidaires externer Link ruft der alternative französische Gewerkschaftsbund zur Solidarität auf – und berichtet über zahlreiche entsprechende Aktivitäten der Kollegen aus dem Senegal mit den malischen Hungerstreikenden, die von der Gewerkschaft SU-TRAIL (CNTS-FC) organisiert werden, wie etwa die Blockade der wichtigsten Eisenbahnstrecke Senegals. Die Kollegen in Mali wollen ihre Aktion mit Unterstützung der Gewerkschaft SY-TRAIL (im Gewerkschaftsbund UNTM) weiter fortsetzen – und der Bericht schließt mit der Information, dass SUD Rail eine Kampagne zur finanziellen Unterstützung der Hungerstreikenden organisiert.

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