Dienstag, 15. Januar 2019

Kraftstoffausstoß um 39 Prozent über den Angaben


Eine neue Studie der unabhängigen Forschungsorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) hat ergeben, dass der reale Kraftstoffverbrauch von Neuwagen im Durchschnitt 39 Prozent über den Angaben der Hersteller liegt.
Von gp
Kraftstoffausstoß um 39 Prozent über den Angaben
Foto: eutrophication&hypoxia / Flickr
ICCT hat die Daten von 1,3 Millionen Neuwagen von 2017 in acht europäischen Ländern ausgewertet. Für die Autofahrerinnen und Autofahrer bedeutet dies, dass sie im Schnitt 400 Euro mehr für Kraftstoff ausgeben müssen, als sie nach den Angaben der Hersteller geplant haben. Vor allem aber lag der Ausstoß an schädlichen Treibhausgasen erheblich über den eh zu laschen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten!

Wie erklärt sich die Differenz?

Der Automobilverband VDA rechtfertigt diese Differenz damit, dass „Bedingungen des realen Straßenverkehrs nicht getestet werden könnten“. Wie erklärt sich dann aber der Anstieg der Differenz von 15 Prozent im Jahr 2008 auf 25 Prozent 2013 und 39 Prozent 2017? Die Konzerne werben mit diesen niedrigen Verbrauchszahlen um Kunden

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass die Hersteller die – vielleicht auch bewusst offen gelassenen – Gesetzeslücken in den Regulierungen der Tests nutzten. Dazu wurden gezielte Manipulationen bei für den Prüfstand verwendeten Wagen durchgeführt. Dazu gehörten unter anderem die Präparation der Reifen (voll aufpumpen, Härtung, Abschleifen der Profile usw.), das Lockern der Bremsen, Abschaltung aller Aggregate wie Klimaanlage usw.

MLPD hat als erste die Manipulationen der Autokonzerne breit zum Thema gemacht

Die zunehmende öffentliche Kritik an den Manipulationen der Autokonzerne ist auch Ergebnis der systematischen Aufklärungsarbeit der MLPD und ihrer Förderung des gemeinsamen Protests von Automobilarbeiterinnen und Automobilarbeitern, betrogenen Pkw-Halterinnen und -Haltern und Betroffenen der Schadstoffbelastung in den Städten. 

Das hat dazu beigetragen, dass Messverfahren eingeführt werden, die den tatsächlichen Schadstoffausstoß „realistischer“ abbilden sollen. Der ICCT äußert sicher berechtigte Zweifel, ob die Tricksereien wirklich aufhören. Angesichts des drohenden Übergangs in eine globale Klimakatastrophe muss der schnellstmögliche Ausstieg aus den fossilen Verbrennungsmotoren und Umstieg auf alternative Antriebe durchgesetzt werden.

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