Dienstag, 22. Januar 2019

ver.di-Umstrukturierung: Ist die Auflösung der Matrix die Lösung aller Probleme?


Umbau bei ver.di: Rechenschieber statt gewerkschaftspolitische Analyse

"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) befindet sich in  
der heißen Phase einer noch nie erlebten Organisationsstruktur. Fertig  
sein soll alles bis zum ver.di Bundeskongress im Herbst. Unter dem  
wohlklingenden Namen „Perspektive 2015 - ver.di wächst“ wurde der  
Organisation auferlegt, sich umzustrukturieren.  Ähnlich wie bereits  
der Deutsche Gewerkschaftsbund vor fünf Jahren, zieht sich damit auch  
die zweitgrößte Einzelgewerkschaft aus der Fläche zurück. Zukünftig  
wird sich mit weniger Hauptamtlichen die Arbeit der  
Fachbereichssekretäre gravierend verändern. Nicht nur deren  
Betreuungsbereiche werden größer. Schon in vorausgegangen Testphasen  
zeigte sich, dass die Förderung und Betreuung der ehrenamtlichen  
Gremienarbeit schwerer wird. (...) Durch die Zusammenlegung der  
Bezirke steigt das Risiko, dass die Betreuung durch die Hauptamtlichen  
schwieriger wird. Sich bisher bestehende Strukturen auflösen. Bislang  
aktive Kolleginnen und Kollegen sich in dem "Vereinigungsprozess"  
nicht wiederfinden. (...) Nach Vorstellungen des Bundesvorstandes und  
der Landesbezirke muss alles laufen wie am Schnürchen. (...) Ver.di  
will so eine Effizienzsteigerung von 30 Prozent im Verwaltungsbereich  
und beim Personal um 15 Prozent erzielen. Die ersten Erfolgsberichte  
wurden in diesen Tagen intern dazu verbreitet. Dort findet man einen  
wichtigen Punkt aber nicht. Ein langfristig zu erreichendes  
Sparpotential. Ein Hauptziel der Strukturreform, die Befürworter  
tunlichst vermeiden, zu erwähnen. In der Neuorientierung sehen  
Kritiker eine Gefahr für die ehrenamtlichen Strukturen auf Landes- und  
Bezirksebenen. Diese spielen bis jetzt eine wichtige Rolle in der  
betrieblichen und überbetrieblichen Einbindung von Mitgliedern. Für  
Hauptamtliche wird eine Arbeitsverdichtung eintreten, die sich auf  
eine vernünftige Betreuung der ehrenamtlichen Strukturen negativ  
auswirkt..." Artikel von Herbert Schedlbauer vom 9.1.2019 (pdf) - wir  
danken!
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/01/schedlbauer090119.pdf

Siehe Hintergründe im Dossier
http://www.labournet.de/?p=118487

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