Mittwoch, 2. Januar 2019

Sebastian Bähr hält den zapatistischen Aufstand für erfolgreich

Organisierung von unten




  • Von Sebastian Bähr
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  • Lesedauer: 1 Min.
    • »Ya Basta - Genug ist genug«, schallte es am 1. Januar 1994 durch die Berge des mexikanischen Südostens. Maya-Indigene mit Wollmasken hatten sich mit Inkrafttreten des nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA zu einem »Aufstand der Würde« erhoben. Sie revoltierten gegen die mexikanische Regierung und auch gegen einen Neoliberalismus, der ihre Lebensgrundlage zu zerstören drohte. Die »Zapatisten«, wie sie sich nannten, strebten dabei nicht nach staatlicher Machtübernahme, sondern Organisierung von unten. Eine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verunsicherte radikale Linke fand durch sie neuen Mut und Orientierung.
      Heute, 25 Jahre später, zeigen sich die Erfolge ihrer politischen Strategie: Zehntausende leben in autonomen Gemeinden, eine erste Generation ist im Aufstand aufgewachsen. Wirtschaftlich sowie im Gesundheits- und Bildungswesen existiert eine unabhängige Infrastruktur. Während viele linke Regierungen in Lateinamerika mittlerweile ihre Macht verloren haben, sind die Zapatisten noch da - und unkorrumpierbar geblieben.
      Nach wie vor findet jedoch ein Krieg niederer Intensität gegen ihre Gemeinden statt. Dass unter dem neuen mexikanischen Präsidenten López Obrador ein radikaler Kurswechsel stattfindet, ist eher unwahrscheinlich. Der Kampf der Zapatisten geht weiter - Solidarität bleibt notwendig.
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