Sechs Arbeitskollegen verlegen an einem sonnigen Sonntag im Oktober ihr Geschäftstreffen in einen Park im siebten Wiener Gemeindebezirk Neubau. Plötzlich werden sie (offenbar grundlos) von der Polizei kontrolliert. Am Ende sehen sie sich mit Platzverweisen und Anzeigen wegen aggressivem Verhalten, Lärm und Anstandsverletzung konfrontiert.
Der österreichische Rapper T-Ser hat diese womöglich rassistisch motivierte Polizeikontrolle, die ihm und seinen Jungs widerfahren ist, unlängst auf seinem Instagram-Kanal öffentlich gemacht und unter dem Hashtag »nichtmituns« eine Debatte um Racial Profiling in Österreich losgetreten.
Demnach hatte die Gruppe um ihn und seine Labelkollegen von »Akashic Recordz« sich spontan entschieden, ihr wöchentliches Labeltreffen im Josef-Strauss-Park abzuhalten. In einem Interview schilderten die Rapper unlängst die Ereignisse des Tages. Zunächst seien sie von zwei Polizist*innen kontrolliert worden, weil sie sich »verdächtig« verhalten haben sollen, wie es heißt. Nachdem diese Maßnahme jedoch beendet gewesen sei, hätten die beiden Beamt*innen die Szenerie nicht verlassen, sondern die Gruppe nach deren Aussage weiterhin bedrängt. Videos, die der Rapper online teilte, dokumentieren dies in Auszügen. Nachdem die Gruppe sich der Schikane zu entziehen versuchte, in dem sie den Park verließ, kam sie wenig später wieder zurück, um ihr Meeting fortzusetzen woraufhin polizeiliche Verstärkung eintraf und die Rapper erneut einer Personenkontrolle unterzog.
Musikmedien feiern T-Ser mittlerweile als ersten Künstler, der »Wiens schwarzer Jugend eine Stimme« gibt. »Ich kann nicht als einzelner Mensch für diese ganze Generation alles sagen und alle Probleme ansprechen. Aber für viele ist es erst mal cool, dass überhaupt jemand da ist, der Aufmerksamkeit bekommt«, sagte er im Rap-Podcast Machiavelli.
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