Dienstag, 18. Juni 2019

Robert D. Meyer empfiehlt der CDU in Sachsen endlich mehr Realismus

Leihstimmen und nicht mehr

Einen »Wahnsinnswahlkampf« attestierte die sächsische CDU ihrem siegreichen Kandidaten Octavian Ursu, als am Sonntag klar war, dass er neuer Görlitzer Oberbürgermeister wird. Die Bundesvorsitzende Kramp-Karrenbauer erklärte ihre Partei zur »bürgerlichen Kraft gegen die AfD«, während Generalsekretär Ziemiak behauptete, die Christdemokraten gingen durch das Ergebnis gestärkt in die Landtagswahl. Doch die Wahrheit ist: Keine diese drei Behauptungen stimmt auch nur annähernd.
Wie viel Ignoranz kann eine Parteiführung eigentlich gegenüber der Realität aufbringen? Görlitz kommt nur mit einem dick geschwollenen, blauen Auge um den fragwürdigen Titel als erste Stadt, in der ein AfD-Oberbürgermeister regiert, herum. Grüne und linke Wähler halfen Ursu ins Amt, um das Worst-Case-Szenario zu verhindern. Teilweise grenzten ihre Wahlaufrufe an schmerzhafte Selbstverleugnung. Die CDU wurde in der Neißestadt zum Rettungsanker, obwohl sie doch gewichtiger Teil des sächsischen Dramas ist. Absolut niemand sollte sich darauf verlassen, dass die progressiven Kräfte im Freistaat ein weiteres Mal bereit sind, die Konservativen zu unterstützen.
Inhaltlich steht die sächsische CDU der AfD viel näher als LINKEN, Grünen und SPD. Gebracht hat es ihr nur Niederlagen. Bevor sich das nicht ändert, wird die AfD an Stärke gewinnen.
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