Dienstag, 22. Januar 2019

70.000 (Autozulieferer) im Streik in den Maquiladora-Sonderwirtschaftszonen im Norden Mexikos: Selbstorganisiert



„Mindestens 70.000 Arbeiter aus 45 Fabriken – darunter viele  
Zulieferer für die Automobilhersteller General Motors (GM), Ford und  
Fiat-Chrysler – sind in der US-mexikanischen Grenzstadt Matamoros in  
einen wilden Streik getreten. Der Streik ist eine Rebellion gegen die  
Zuständen in den so genannten „maquiladora“ Produktionsbetrieben und  
gegen die unternehmerfreundlichen Gewerkschaften. In den 3.000  
„maquiladora“-Fabriken, die auf der mexikanischen Seite der Grenze  
liegen und 65 Prozent der mexikanischen Exporte ausmachen, ertragen  
über 1 Million Arbeiter niedrige Löhne und Ausbeutung. (…)Auf einer  
Generalversammlung am Samstag beschlossen die Arbeiter den Streik. Die  
2.000 Anwesenden wandten sich dabei gegen die verhasste Gewerkschaft  
der Arbeiter und Industriearbeiter der Maquiladora-Industrie (SJOIIM)  
und vereinbarten, Vertreter aus ihren Fabriken zu wählen, um ihren  
Kampf außerhalb der Kontrolle der Gewerkschaft zu führen. Nach dem  
Treffen besuchten Streikende jedes Werk, um ihre Kolleginnen und  
Kollegen herauszurufen und rot-schwarze Banner an geschlossene Werke  
zu hängen - das traditionelle mexikanische Symbol für eine  
Fabrikbesetzung. Trotz der Anweisung der Gewerkschaft, bis Mittwoch am  
Arbeitsplatz zu bleiben, strömten Gruppen von Arbeitern durch die  
Stadt, um die Eingänge zu den geschlossenen Werke zu blockieren und  
Tag und Nacht Streikwache zu halten. Die Arbeiter haben auch  
gemeinsame Streikcafés und andere Anlaufstellen für Streikende  
eingerichtet…“ – aus dem Beitrag „70.000 Arbeiter streiken in Fabriken  
an der US-Grenze“ von Alex Gonzalez und Eric London am 16. Januar 2019  
bei wsws, worin auch Arbeitsbedingungen berichtet werden und  
selbstorganisiertes Vorgehen dargestellt wird – und auf das nicht eben  
besonders große Zutrauen gegenüber der neuen mexikanischen Regierung  
verwiesen. Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Beitrag
http://www.labournet.de/?p=142790

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