“Krankenhäuser
schließen, Patienten werden früher aus der Klinik entlassen als ihnen
gut tut, Ärzte verbringen mehr Zeit mit Akten als mit Patienten: Der
ökonomische Druck steht der Arbeit am Patienten zunehmend im Weg. Wie
lässt sich gegensteuern? Krankenhäuser in Deutschland stehen unter
Druck. Sie müssen wirtschaftlich arbeiten. Die Behandlung von
Krankheiten wird über auf die Diagnose bezogene Fallpauschalen
abgerechnet, die dann alle Kosten decken sollen. Die Folge: Patienten
müssen schnell und effizient behandelt werden, möglichst früh die Klinik
wieder verlassen, damit Überschüsse erzielt werden können. Bestimmte
Operationen, zum Beispiel an großen Gelenken, sind wirtschaftlich
attraktiv, Krankheiten wie Rheuma hingegen gelten als aufwändig und
damit als unwirtschaftlich. Längst nicht mehr alle Kliniken bieten
deshalb das gesamte Spektrum der Medizin an. Zudem bindet die Pflicht,
die Behandlungen zu dokumentieren und abzurechnen, Zeit und ärztliche
Kompetenz, die eigentlich am Krankenbett gebraucht würde. Wie sehr
gefährdet also die zunehmende Ökonomisierung der Medizin die Qualität
der Patientenversorgung in deutschen Krankenhäusern? Wie lässt sich
gegensteuern, damit der kranke Mensch wieder ins Zentrum des ärztlichen
Tuns rückt?“ Gesprächsmoderation von Christian Floto vom 28.02.2020 beim Deutschlandfunk einer Diskussionsrunde mit 4 Experten
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=16
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