“Der
Bund kann dem öffentlichen Wohnungsbau in Deutschland kurzfristig neuen
Schub geben und so helfen, die akute Wohnungsknappheit in vielen
Großstädten zu entspannen. Der Schlüssel dazu sind drei bundeseigene
Gesellschaften, die Länder und Kommunen flexibel bei der Entwicklung von
Bauprojekten und dem Bau neuer Wohnungen unterstützen: Erstens eine
Beratungsgesellschaft, die Städten und Gemeinden Planungskapazitäten zur
Verfügung stellt. Zweitens ein Bodenfonds, der Kommunen bundesweit
finanziell und konzeptionell dabei hilft, Bauland zu erwerben und
Infrastruktur zu finanzieren. Drittens eine Beteiligungsgesellschaft,
die das Eigenkapital kommunaler Wohnbauunternehmen durch finanzielle
Beteiligung stärkt. Das zeigen Prof. Dr. Sebastian Dullien,
Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung und Prof. Dr. Tom
Krebs von der Universität Mannheim in einem neuen Konzept für eine
Bundesinitiative „Zukunft Wohnen“. (…) Die drei Bundesgesellschaften
sollten rechtlich selbständige Einheiten sein, deren Eigentümer zu
hundert Prozent die öffentliche Hand ist, so Dullien und Krebs. Dabei
sollte es neben den üblichen Aufsichtsgremien auch einen
wissenschaftlichen Beirat geben, der mit Vertretern der Fachverbände und
der Wissenschaft besetzt wird. Das Grundkapital der Gesellschaften
würde sich im Wesentlichen aus Finanzmitteln des Bundes speisen. Die
Finanzierung dieser Unternehmen über Kredite wäre dabei für den Bund
eine „finanzielle Transaktion“ und würde daher nicht unter die Regeln
der Schuldenbremse fallen. Die Bundes-AGs könnten zudem Geld durch
Fremdfinanzierung aufnehmen.” Pressemeldung der Hans-Böckler-Stiftung vom 2. März 2020 zum 17-seitigen Vorschlag “Wege aus der Wohnungskrise” von Dullien und Tom Krebs IMK Report 156, März 2020
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