„… Mehr als 3.200 Zug- und Güterbahnhofpersonale haben am Dienstag (19.11.2019) ihre Arbeit bei der Canadian National Railway Co. (CN) abgebrochen und den Gütertransport in einem Land gestört, das stark von zwei großen Eisenbahnunternehmen abhängig ist, um Öl, Getreide und Konsumgüter aus seinen Binnenpräparaten für den Export in die USA und die Welt zu transportieren. Aufgerufen zum Streik hatte die Gewerkschaft Teamsters Canada Rail Conference Union (TCRC), die sich seit sieben Monaten mit dem Unternehmen nicht über Fragen wie Arbeitsbedingungen und Medikamente einigen konnte. In der Begründung heisst es: “CN verlangt derzeit von den TCRC-Mitgliedern, dass sie Züge allein von außerhalb der Lokomotive bedienen und sich dabei mit der einen Hand an den fahrenden Zügen festhalten, während sie mit der anderen eine ferngesteuerte Lokomotive betreiben. Von den Eisenbahnern wird erwartet, dass sie dies bei Regen und bei eisigen Temperaturen tun, manchmal über Entfernungen von bis zu etwa 17 Meilen.” (…) “Wir fordern die kanadische Regierung auf, das Parlament unverzüglich daran zu erinnern, eine Notfall-Gesetzgebung für CN-Bahnbedienstete einzuführen”, sagten Alberta-Energieministerin Sonya Savage und andere Minister in einem Schreiben an Bundesarbeitsministerin Filomena Tassi. “Das Warten auf die geplante Tätigkeitsaufnahme des Parlaments am 5. Dezember hätte verheerende Auswirkungen auf die kanadische Wirtschaft.”...“ – aus der Meldung „Kanada: Streik legt Öl- und Getreidetransporte lahm“ am 22. November 2019 im Lok-Report über eine Auseinandersetzung, bei der das Unternehmen seinerseits den Beschäftigten lebenslang gültige Medikamenten-Obergrenze diktieren will… Siehe dazu auch einen Beitrag, der die Streikgründe zusammenfasst, eine aktuelle Meldung vom Ende der ersten Streikwoche sowie eine Solidaritätserklärung des alternativen gewerkschaftlichen Netzwerkes (dem auch LabourNet Germany angehört):
- „La grève du CN en cinq questions“ von Jean-François Codère am 20. November 2019 bei La Presse fasst die wesentlichen Punkte der Auseinandersetzung, die zum Streik geführt hat, zusammen: Dabei wird deutlich, dass die Frage der Lohnerhöhung eher sekundär ist, aber im Zentrum die Arbeitssicherheit und die Arbeitszeiten stehen. Ansonsten kommen darin noch mehrere klagende Stimmen von Unternehmerverbänden zu Wort, die allesamt versuchen, Druck auf die Regierung zu machen, den Streik zu beenden.
- „Rail workers’ strike in Canada enters fifth day“ am 23. November 2019 bei Peoples Dispatch meldet am fünften Streiktag konkret, dass die Arbeitszeiten so aussehen, dass 42-Stunden-Schichten (am Stück, wohlgemerkt, eben eine entsprechende Fahrt) verfügt werden – mit zwei Stunden Vorlauf.
- „Canada: soutien aux cheminots et cheminotes en grève!“ am 23. November 2019 beim Alternativen gewerkschaftlichen Netzwerk für Solidarität und Kampf ist eine Solidaritätserklärung des Netzwerkes mit dem Eisenbahnstreik in Kanada (insofern naheliegend, als dass im Netzwerk die Eisenbahngewerkschaften relativ stark vertreten sind), worin unterstrichen wird, dass der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen bei der Eisenbahn ein globaler ist.
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