„… Wegen eines drohenden Streiks des Kabinenpersonals hat Südafrikas nationale Fluggesellschaft SAA die meisten Flüge an diesem Freitag und Samstag gestrichen. Betroffen sind Inlandsflüge wie auch internationale Verbindungen, wie South African Airways (SAA) am Mittwoch mitteilte. Die Streikankündigung von zwei Gewerkschaften kam kurz nach der Mitteilung am Montag, dass die defizitäre Staatslinie im Rahmen eines Umstrukturierungsprozesses 944 von 5.146 Stellen streichen will. Nicht betroffen sind Flüge für Partner-Airlines. SAA ist Mitglied der Star-Alliance um die Lufthansa, der 26 insgesamt Fluggesellschaften angehören. South African warnte vor dramatischen Folgen des Streiks...“ – aus der Meldung „South African warnt vor Kollaps durch Streik“ am 14. November 2019 bei aero.de über den „Propagandakrieg“ vor Streikbeginn, der den Widerstand gegen Entlassungspläne, Lohnerhöhungen und die Übernahme von bei Subunternehmen beschäftigten Airlinern zum Ziel hat. Zum Streik bei SAA drei weitere aktuelle Beiträge, sowohl zum Verlauf der Aktion, als auch zu ihren Zielen und nun dem Ergebnis:
- Die angekündigte Ausweitung des Flug-Streiks bei der südafrikanischen SAA bringt ein schnelles Ergebnis: Zumindest beim nun erreichten Abkommen zur Lohnerhöhung und Vermeidung von Entlassungen – dessen Umsetzung aber keinesfalls garantiert ist
Nach einer Woche Streik vereinbarten die staatliche südafrikanische Fluggesellschaft und die beiden streikenden Gewerkschaften South African Cabin Crew Association (SACCA) und die National Union of Metalworkers South Africa (NUMSA) ein Abkommen, das einerseits – wie vom Unternehmen zunächst schon „angeboten“ – eine Lohnerhöhung um 5,9% ab April 2019 vorsieht (die ursprüngliche Forderung waren 8% gewesen) und weitere 2,1% zusagt (bei Vorhandensein der Finanzen) und andererseits die geplanten Entlassungen zunächst einmal aussetzt, bis zu erneuten Verhandlungen Ende Januar 2020. In der Reuters-Meldung „South African Aiways agrees deal to end strike“ vom 22. November 2019 (hier im Daily Maverick) wird darauf verwiesen, dass eine Stellungnahme der beiden Gewerkschaften noch ausstehe, dass aber das Unternehmen eine vergleichbare Vereinbarung mit der dritten Gewerkschaft, die im Unternehmen organisiert ist, der National Transport Movement abgeschlossen habe, obwohl diese nicht am Streik beteiligt war. Siehe dazu auch eine weitere Meldung zum Ende des Streiks und eine zur angekündigten Ausweitung des Streiks:- „Triumphant Numsa, Sacca: How we got to 8% from SAA“ am 22. November 2019 bei Fin24 meldet ebenfalls den Abschluss mit der Kombination 5,9% plus 2,1% – unterstreicht aber auch, dass die weitere Zielsetzung des Streiks, die Abwendung von beinahe 1.000 Entlassungen durch eine (staatlich finanzierte) Weiterbildungsmaßnahme erreicht worden sei, die die krisengeschüttelte Fluggesellschaft für einige Monate von der Lohnauszahlung weitgehend befreie.
- „Numsa serves SAA with secondary strike notice“ von Thando Kubheka am 20. November 2019 bei den EWN war die Meldung, dass die Gewerkschaft NUMSA das Unternehmen darüber informiert hat, den Streik auf den Cateringbereich auszuweiten – als ersten Schritt auf dem Weg, so nötig auch alle Subunternehmen der SAA zu bestreiken…
- „’Insource all that was outsourced, and we will go back to work’ says Numsa on SAA strike“ von Christelle du Toit am 15. November 2019 bei Radio Jacaranda ist ein Beitrag zur Numsa-Pressekonferenz am ersten Streiktag, worin die Aussage eindeutig zusammen gefasst wird: „Alle Outsourcing-Maßnahmen wieder zurück nehmen – und wir nehmen die Arbeit wieder auf“.
- „NUMSA plans secondary strike in S.Africa’s aviation industry after SAA talks go nowhere“ am 17. November 2019 bei Yahoo-News ist eine Reuters-Meldung, in der berichtet wird, dass Numsa mit den Beschäftigten aller Airlines in Südafrika in einem Diskussionsprozess ist, ob der ganze Sektor bestreikt werden soll – wofür die zentrale Rolle, die SAA in der südafrikanischen Branche innehat ein entscheidender Grund ist.
- „#SAAStrike“ ist der Hashtag, unter dem Tweets zum Streik gesammelt sind: Sowohl von der Numsa und den Streikenden – als auch von den GegnerInnen des Streiks, die in der regel Argumente vorbringen, wie sie auch anderswo aus Anlass von Verkehrsstreiks so verbreitet werden…
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