Donnerstag, 9. April 2015

Marokko | Marrakesch | Solidarität mit den politischen Gefangenen

Wir dokumentieren hiermit eine Übersetzung einer Mitteilung der hungerstreikenden politischen Gefangenen in Marokko, die in den Knästen in Rabat, Tiznit und Marrakesch einsitzen. Schon im Dezember 2014 gab es einen Bericht über einige der Genossen in Marokko. Die Gruppen Aziz Elkhalfawi und Aziz Elbour der Gefängnisse Boulmharez und Oudaia in Marrakesch führen einen unbefristeten Hungerstreik durch. Wir setzen unseren Kampf in den Gefängnissen Boulmharez und Oudaia in Marrakesch gegen die katastrophalen Realitäten, in denen wir leben, fort und stehen der systematischen Verweigerung unserer Forderungen seitens der Gefängnisadministrationen gegenüber, trotz mehrerer Hungerstreiks, die wir durchgeführt haben. Wir denunzieren außerdem Misshandlungen und täglichen Drohungen, denen wir in unseren Gefängnissen jeden Tag entgegenblicken – ob in der Form von Beleidigungen, Mobbing, körperliche Übergriffe von Wachen, Offiziellen, Direktoren und Präsidenten unserer Gefängnisse. Wir, die festgesetzten maoistischen Gefangenen, haben entschieden eine neue Form des Widerstands zu beginnen, indem wir mit der Gruppe Aziz Elkhalfawi einen neuen unbefristeten Hungerstreik beginnen und mit der Gruppe Aziz Elbour einen dreitägigen, der, wenn notwendig, wiederholt wird. Die Streiks beginnen Montag, den 23. März 2015 in Gedenken an den glorreichen Aufstand vom 23. März 1965; und damit werden wir unsere gerechten und legitimen Forderungen innerhalb des Gefängnisses erzwingen. Unsere Forderungen sind: – Unsere bedingungslose Freilassung sowie die aller politischen Gefangenen. – Das Aufgeben der Anklagen und Prozesse von Grund auf gegen uns. – Das bedingungslose fallenlassen der Anklagen gegen unsere Genossen. – Das Aufgeben der Militarisierung der Universität und das Aufgeben des dreigliedrigen Schulsystems. – Die Genehmigung der Besuchsrechts an jedem Wochentag für unsere Familien, Studenten und alle, die uns besuchen möchten. – Verbesserte Diäten, das Recht und Zugang zu Pflege, Gesundheitsversorgung und Hygiene. – Die Bereitstellung von Büchern und freier Zugang zu Referenzbüchern, Zeitungen und alles, was dem Studium beisteuert. – Die Erlaubnis, einen Bachelor, Master und eine Ausbildung zu erwerben. – Die Erlaubnis, ein gratis Telefon zu nutzen um mit der Außenwelt zu kommunizieren. – Die Erlaubnis für Freigänge in angemessener und vernünftiger Zeit. – Zusammenlegung von politischen Gefangenen in einem Gefängnis und denselben Zellen. – Das Ende von Belästigungen und allen Misshandlungen denen wir täglich Ausgesetzt sind. Zuletzt erklären wir national und international unsere volle Solidarität mit: – Allen Kämpfen des marokkanischen Volks und allen seinen Angehörigen (Arbeiter, Bauern, Studenten, Schüler, Arbeitslose…). – Allen politischen Gefangenen im ganzen Land und außerhalb. Wir verurteilen aufs schärfste: – Repression und Isolationshaft, die unsere Familien, die Nationale Studentenvereinigung Marokkos, Aktivisten der Bewegung des 20. Februar und alle demokratische Aktivisten betrifft. – Misshandlungen und Einschränkungen von Gewerkschaften und politischen Freiheiten in Marokko. Zuletzt erklären wir unser Bestreben, den Kampf innerhalb der Gefängnisse mit allen Möglichkeiten die wir haben zu führen, um die gerechten und korrekten Forderungen zu erreichen und wir tragen die volle Verantwortung für alles, womit uns die Gefängnisleitung und das reaktionäre Regime treffen mag. Ihr könnt alle Blüten ausreißen, aber ihr werdet niemals fähig sein, den Fortschritt des Frühlings aufzuhalten. Es lebe der Kampf der Studentenbewegung!

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