Mittwoch, 19. Februar 2020

Das Patriarchat im Gesundheitswesen

Medikamente werden in ihrer Entwicklung getestet. Oft nur an Männern. Auch Ärzte und Gesundheitsforscher haben oft keinen Blick für zum Beispiel hormonelle Unterschiede männlicher und weiblicher Körper. Tabletten braucht doppelt so lange, um den weiblichen Körper zu durchlaufen und werden auch anders verstoffwechselt. Für Frauen kann dieses patriarchale Gesundheitswesen lebensgefährliche Folgen haben. So sterben nach einem Herzinfarkt statistisch gesehen mehr Frauen als Männer. Das liegt daran, dass sich die Symptome je nach Geschlecht unterschiedlich ausdrücken, die Ärzte aber meistens auf die männlichen Symptome geeicht sind. Frauen überleben dann häufiger, wenn sie von einer Ärztin behandelt werden, wie Studien zeigen. Bei verschriebenen Medikamenten treten bei Frauen 1,5-mal häufiger unerwünschte Nebenwirkungen auf als bei Männern. So zeigte eine 2002 erschienene Studie, dass das häufig verschriebene Herzmedikament Digoxin das Leben der herzkranken Frauen verkürzte, das der Männer aber nicht.
In der kapitalistischen Gesellschaft gilt der männliche Körper als Körper schlechthin. Das macht auch eine aktuelle bürgerlichen Reportage ganz deutlich, in der noch weiterer Bereiche aufgezählt werden, in denen Frauen weniger berücksichtigt werden, zum Beispiel bei der Form von Schutzkleidung. Die Industrie-Lobbyorganisation „Verband Forschender Arzneimittelhersteller“ spielt diese Fakten erwartungsgemäß herunter, aber kann sie nicht gänzlich leugnen. Bei den existierenden Medikamenten würde die Konzentration und Verweildauer meist [...] keine Rolle“ spielen. Die Bedürfnisse von Frauen werden im Imperialismus systematisch geschnitten und denen der Männer nachgestellt, die Rebellion dagegen ist gerechtfertigt!

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