Mittwoch, 26. Februar 2020

“Mekka-Girl”: Gegen die Diktatur der Saudis rappen – indem einfach normale Dinge erzählt werden. Auf einem plötzlich verschwundenen Video


Die saudische Rapperin, deren Video Millionen ansahen...„… „Mecca Girl“ ist der Titel eines Musikvideos, das derzeit in Saudi-Arabien Furore macht. Denn die saudische Rapperin namens Asayel, die es produziert hat, soll verhaftet werden. Eine junge Frau, die am heiligsten Pilgerort der Muslime rappt, das gehört sich scheinbar nicht – auch wenn sich der eigentliche Regent und Kronprinz Mohammed bin Salman mit seinen gesellschaftlichen Reformen brüstet, etwa der Aufhebung des Fahrverbotes für Frauen. „Alles was du brauchst, ist ein Mecca-Girl. Verärgere sie nicht, denn sie kann dir wehtun“, rappt Asayel. „Wir respektieren andere Mädchen, aber das Mecca-Girl ist so süß wie ein Bonbon“. Im Hintergrund tanzen ein paar lächelnde Jugendliche und Kinder. Das Ganze ist in einer Cafeteria aufgenommen und wirkt ziemlich unschuldig. Für den Gouverneur von Mekka, Prinz Khalid Bin Faisal, stellt das Video allerdings eine Ungehörigkeit dar. Er erklärte in einem Tweet, dass er die Verhaftung von Asayel und allen, die hinter dem Musikvideo stecken, angeordnet hat. (…) Die wohl frechste Antwort auf die angekündigte Verhaftung Asayels kam nicht weit von Mekka entfernt aus der größten saudischen Hafenstadt Jidda am Roten Meer. Dort hat eine andere saudische Rapperin namens Bayan Omar auf Twitter jetzt ihren eigenen Song veröffentlicht, mit dem Titel „Jidda-Girl“…“ – aus dem Bericht „„Mecca-Girl“ soll ins Gefängnis“ von Karim El-Gawharyam 24. Februar 2020 in der taz online externer Link, worin auch noch berichtet wird, dass bei der orchestrierten Hetzkampagne gegen die Aktivistin auch rassistische Ideologie mobilisiert wird. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag – worin auch das plötzliche Verschwinden des Videos ein Thema ist…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=163530

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