Im letzten Jahr fällte das südafrikanische Verfassungsgericht ein Urteil, das von manchen als historisch bezeichnet wurde: Nach einer intensiven Kampagne, die vor allem von der Metallgewerkschaft NUMSA getragen wurde, wurde festgelegt, dass Leiharbeit maximal drei Monate lang angewandt werden darf. Nun ist durch den seit letzter Woche andauernden Streik bei Arcelor Mittal deutlich geworden, dass das Unternehmen sich um solche Urteile einen Dreck schert. In der Meldung „South Africa: Workers striking against precarious work at ArcelorMittal“ am 20. März 2019 bei IndustriAll wird sowohl berichtet, dass LeiharbeiterInnen bei gleicher Arbeit gerade einmal bei 50% des Einkommens fest Beschäftigter erreichen, als auch, dass das Unternehmen das Urteil des Verfassungsgerichts bewusst herausfordert: Mit dem „Angebot“, Leiharbeiter nach drei Jahren zu übernehmen, provozierte es nicht nur den Streik der 3.000 NUMSA Mitglieder im Werk, sondern auch eine gewisse „Rufschädigung“ in der Öffentlichkeit. Siehe dazu auch einen Beitrag zu Streikbeginn – und einen zu seiner Fortsetzung:
- „NUMSA EMBARKS ON STRIKE AT ARCELOR MITTAL OVER LABOUR BROKERS!“ am 12. März 2019 bei der NUMSA war die Mitteilung über den Beginn des Streiks, worin unterstrichen wird, das Ziel dieses Streiks sei die Übernahme aller Leiharbeiter zu denselben Bedingungen, wie sie die fest beschäftigten KollegInnen haben.
- „ArcelorMittal South Africa strike will continue, says Numsa“ am 19. März 2019 bei The Citizen ist ein Bericht über eine improvisierte Pressekonferenz der NUMSA – nachdem die Gespräche vor der Schlichtungsbehörde gescheitert waren, was, wie die Sprecher der Metallergewerkschaft betonten, einzig und alleine an der Haltung des Unternehmens liege, das seine Beschäftigten verachte – die Unternehmensleitung zeigte sich „enttäuscht“…
- Siehe zum Hintergrund am 17. Juli 2017: Metallgewerkschaft mobilisierte erfolgreich: Südafrikanisches Gericht bestätigt Verbot von Leiharbeit, die länger als 3 Monate dauert
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