Sonntag, 21. Januar 2018

[Hoppetosse] Wer hat Lust zu Veranstaltungen ca. Anfang März im Raum Niedersachsen

Anfang März (genaues Datum steht noch nicht fest) werde ich mit der neuen Ton-Bilder-Schau zu Psychiatriekritik in Bremen sein, außerdem zum Werkeln an der www.projektwerkstatt.de in Hamburg. Ich würde mich freuen, wenn sich rundherum weitere Termine in Bremen, Hamburg und rundherum (also Niedersachsen und nahes Schleswig-Holstein) ergeben, damit die Fahrt lohnt. Denkbar sind Abendveranstaltungen, aber auch ein Wochenendtraining zu kreativen Aktionen, zu offensiver Prozessführung und/oder zu kreativem Umgang mit Polizei (das sind die drei Trainings, die ich zur Zeit anbiete).
Wer Ihr also Lust habt, in Eurer Stadt/Region etwas zu veranstalten, komme ich gern vorbei. Ich füge hier mal eine Liste meiner aktuellen Abendveranstaltungsthemen an ... Mitschnitte auf Youtube, weitere Themen findet Ihr auf www.vortragsangebote.tk
  • Konsumkritik-Kritik - warum die Welt nicht am Ladenregal gerettet werden kann
    Überall dröhnt die Werbung: Ändere Dein Leben und Du änderst die Welt! Nachfrage regelt das Angebot! Ethische Geldanlagen, Kaufen mit gutem Gewissen usw. Warum aber wird die Welt nicht besser, sondern nur der Bio-, Fahrrad- und Solarladen zu einem Kommerztempel? Der Vortrag widerlegt die These von der großen Verbraucher_innenmacht und zeigt, dass die Selbstreduzierung auf's Dasein als Konsument_in vor allem denen dient, die nichts als Profit im Sinn haben. Für Mensch und Umwelt aber geht es um mehr als sich mit der Rolle des Bezahlenden im Kapitalismus zufrieden zu geben. Infoseite: www.konsumkritik.kritik.tk
  • Zwangspsychiatrie: Wo Pippi eingesperrt, gedemütigt, fixiert, niedergspritzt und 20 Jahre früher sterben würde
    Eine Ton-Bilder-Schau zu Anspruch und Wirklichkeit hinter psychiatrischen Mauern und Zäune
    240.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland gegen ihren Willen psychiatrisch zwangsbehandelt. Solche "Behandlungen" haben es in sich. Es sind qualvolle Unterwerfungsrituale, bei denen die eine Seite alle Macht hat und die andere keine. Das geben die Chefs deutscher Kliniken selbst zu. Der Wille des Patienten würde gar nichts zählen, schrieb der Leiter einer forensischen Psychiatrie in einem Brief an die Vorsorgebevollmächtigte eines Gefangenen - und erteilte ihr Hausverbot. Auch andere Verbrechen geben die Täter*innen in Weiß offen zu: Wenn passende Medikamente fehlen, würden halt andere genommen. Die seien dann zwar nicht zugelassen, aber das mache nichts. Disziplinarmaßnahmen würden als Therapie verschleiert. 18 bis 25 Jahre kürzer würden Menschen leben, die über lange Zeit Psychopharmaka nehmen - in der Regel: nehmen müssen. Der Staat hat mit den geschlossenen Psychiatrien Räume geschaffen, in denen die Untergebrachten Freiwild sind. 359 Euro erhalten die Kliniken dafür pro Tag und Person. Die Klinikärzt*innen sitzen selbst vor Gericht und schreiben die Gutachten, die ihnen die Betten füllen. Über Fördervereine organisieren sie ein zusätzliches, undurchsichtiges Umfeld. Die Ton-Bilder-Schau des investigativen Journalisten Jörg Bergstedt gibt einen tiefen Blick hinter die Kulissen der Zwangspsychiatrie, dargestellt vor allem an Unterlagen, die aus den Psychiatrien selbst stammen. Den Abschluss bildet die Frage, wie eine Welt ohne Zwangsbehandlungen aussehen könnte - und was das alles mit Pippi Langstrumpf zu tun hat.
  • Vortrag und Diskussion "Den Kopf entlasten: Kritik an vereinfachten Welterklärungen"
    Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapitalmacht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert … So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen,verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billigeZustimmung – zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen,denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird – der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
    Im Vortrag werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken.++ Infoseite: www.kopfentlastung.tk
  • Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes"
    Wie lassen sich politische Auseinandersetzungen gewinnen? Am Beispiel der Agrogentechnik wird das anschaulich, doch die Ton-Bilder-Schau soll Handwerkzeug für alle politischen Themen und Aktionsfelder geben. Die Story: 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2012 ist Deutschland gv-Felder-frei. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen, also für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre - immer verbunden mit Tipps und Thesen für eine entschlossene Protestkultur überall. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen. 
  • Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
    Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
  • Freie Menschen in Freien Vereinbarungen: Theorie der Herrschaftsfreiheit (Lesung und Diskussion)
    Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Diese Frage beschäftigt PhilosophInnen, manch zukunftsorientierten PolitikerInnen oder AktivistInnen, Roman- und Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist: Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit netteren Menschen in der Führung. "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" ist radikal anders: Mit scharfem, analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Aus Konkurrenz wird Kooperation, das Normale weicht der Autonomie.
    Der Autor des im Frühjahr 2012 erschienenen Buches "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" stellt nach einer Definition von Herrschaft die Frage nach den Formen, in denen Herrschaft auftritt. Danach umreisst er in über 20 Thesen die Bausteine einer herrschaftsfreien Welt - nicht in Form konkreter Entwürfe, sondern als Art "Prinzipien", was gelten müsste. Es geht um Aspekte, wie eine herrschaftsfreie Welt organisiert sein müsste und wie der Weg dorthin aussieht. Der Vortrag ist eine Mischung aus kurzen Lesungen, verbindenden Worten und der Möglichkeit zu Nachfragen und Diskussion.
    Wer schon vorher etwas lesen will: www.herrschaftsfrei.tk
Also: Wer hat Lust?
Ich freue mich auf Rückmeldungen und eine anregende Ost-Veranstaltungstour im Januar.
Gruß, Jörg
P.S. Petition gegen Container-Kriminalisierung ist online ... 50.000 Unterzeichner*innen brauchen wir ... Link und Infos über 242.blogsport.de - bitte auch weiterleiten!!!
Und: Rund um Weihnachten und Neujahr stehen in der Projektwerkstatt spannende Tage an - ein Überblick hier, mehr auf 
www.projektwerkstatt.de/termine:
  • Fr, 22.12. ab 22 Uhr in und um Gießen (Treffpunkt mit Fahrrädern und möglichst vielen Packtaschen, Fahrradhängern usw. um 22 Uhr vor dem Uni-Hauptgebäude, Ludwigstr. 23): Containern für den Umsonstzug
  • Sa, 23.12. ab 15 Uhr durch Gießen (von Walltorstraße/Ecke Asterweg durch Seltersweg bis E-Klo): UmsonstZug: Nutzen statt wegwerfen! ++ Facebook (Treffen zur Vorbereitung usw.)
  • Ab 24.12. bis ca. Mitte Januar: in der Projektwerkstatt (Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen, Bahnhof: Reiskirchen-Saasen, Übernachtungsplätze vorhanden): Archivieren, Diskutieren und praktische Workshops - die traditionelle Jahreswechselphase in der "Villa Kunterbunt des kreativen Widerstandes" ++ Mehr hier ...
    • 26.-29.12. und 2.-4.1. Archivieren tagsüber, politische Debatten nach Sonnenuntergang
    • 30.12.-3.1. Archivieren tagsüber, Diskutieren über Projekte in und um die Projektwerkstatt sowie alternatives Leben/solidarische Landwirtschaft hier in der Region in der Dunkelphase
    • danach dann das Herrschaftstheorie-Seminar (siehe unten)
  • 4. bis 7.1. (Start am Do, 4.1. um 18 Uhr) in der Projektwerkstatt: Seminar zur "Theorie der Herrschaftsfreiheit"Welchen Formen hat Herrschaft und wie wirkt sie? Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Diese Frage beschäftigt PhilosophInnen, manch zukunftsorientierten PolitikerInnen oder AktivistInnen, Roman- und Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist: Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit netteren Menschen in der Führung. "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" ist radikal anders: Mit scharfem, analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Aus Konkurrenz wird Kooperation, das Normale weicht der Autonomie. Vorab was zum Thema lesen? Hier ...
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(Bitte lange Zitate beim Antworten abschneiden - spart Daten und Unübersichtlichkeit :-)

Jörg Bergstedt, 06401-903283, Fax 03212-1434654, Mobil 01522-8728353 (nur erreichbar unterwegs)
 c/o Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen
PGP unter www.projektwerkstatt.de/feedback.html

www.projektwerkstatt.de - und von dort in über 15000 Themenseiten!
Die Projektwerkstatt lebt davon, dass woanders Sachen übrig sind: Eine Liste, was gebraucht wird, ist unter www.projektwerkstatt.de/gesucht zu finden, z.B. kleines Audio-Aufnahmegerät, Obstpresse, Ansteckmikrofone (mit Kabel oder per Funk), CanonEF- oder M-Objektive und viele Verbrauchsmaterialien.
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Mailingliste von Hoppetosse - Netzwerk für kreativen Widerstand. Alle Infos und Formular für Aus-/Eintragen sowie Archiv: www.projektwerkstatt.de/ovu.

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