Samstag, 31. Januar 2015

70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau

Quelle: sputniknews vom 27.01.2015 Als eine „Schande“ hat die namhafte Publizistin Evelyn Hecht-Galinski die Verweigerung einer persönlichen Einladung für Präsident Wladimir Putin zur Gedenkveranstaltung nach Auschwitz bewertet. „Die Feierlichkeiten anlässlich der Auschwitz-Befreiung ohne die Befreier sind undenkbar“, meint die Tochter des 1992 verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski. „Ich möchte dem russischen Volk für die Befreiung von Auschwitz-Birkenau vor 70 Jahren danken. Es war die Rote Armee, die Auschwitz befreit hat“, betonte sie in einem Interview mit Sputnik-Korrespondent Armin Siebert. „Und gerade als Nachkomme eines Auschwitz-Überlebenden möchte ich es als eine Schande bezeichnen, dass Russland und Putin von Polen nicht zur Gedenkfeier eingeladen wurden und dass Kanzlerin Merkel sich nicht bei Russland für diese Befreiung bedankt hat.“ Hecht-Galinski beobachte, wie das Wort „Auschwitz“ zu einem Instrumentalisierungsbegriff geworden sei: „Wenn ich den Ministerpräsidenten des jüdischen Staates, Benjamin Netanjahu, höre, der die Phrase ‚Nie wieder Auschwitz‘ instrumentalisiert, um gegen den Iran vorzugehen, dann ist das für mich unerträglich.“ Auch in der Ukraine-Krise sei eine Instrumentalisierung des Begriffes wieder zu bemerken. Ihr Vater habe ihr berichtet, dass die schlimmsten Aufseher und Wärter Ukrainer waren: „da frag ich mich, warum wird inzwischen Russland so dämonisiert und als Feind betrachtet, auch von den deutschen Medien? Das ist sehr bedenklich.“ Angesprochen auf die jüngste Behauptung des polnischen Außenministers Grzegorz Schetyna,, nicht russische, sondern ukrainische Soldaten hätten Auschwitz befreit, sagt Hecht-Galinski: „Das sind Dinge, die ich nicht mehr nachvollziehen kann und die für mich unerträglich sind.“ Auch die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck bei der Gedenkveranstaltung sieht Hecht-Galinski kritisch: „Das ist für mich emotional eine Zumutung. Ich halte das für einen Fehlgriff. Herr Gauck trägt ja auch gehörig dazu bei, wie aktuell die Kriegstrommel gegen Russland gerührt wird. Bundespräsident Gauck war einer der ersten, der den Sotschi-Boykott verkündet hat, ohne dass er gefragt wurde. Und das war weit vor der Krimkrise.“

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