Freitag, 28. September 2012

Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft!

Kommunistische Jugend der Schweiz an der Gewerkschaftsdemo in Bern Quelle: Kommunisten.ch September 2012 Kommunisten-online vom 27. September 2012 Mehr als 5000 Arbeiter und Arbeiterinnen demonstrierten am Samstag, 22. September 2012, in Bern. Sie kamen aus der ganzen Schweiz und rekrutieren sich aus der der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie sowie der Druckindustrie. Demonstrationsanlass: Auslaufende Gesamtarbeitsverträge der MEM-Branche sowie im Sektor Druck. Die Kommunistische Jugend der Schweiz hat die Demonstration um einige auffällige tiefrote Akzente bereichert. Die Unia organisierte Bus und Zug, die Arbeiter kamen in Scharen. Über 5000 Industriearbeiter demonstrierten am Samstag durch Bern. Damit haben sie die grösste Werkdemo seit Jahren möglich gemacht. Und das ist auch notwendig! Die Verlängerung der Gesamtarbeitsverträge in der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie (MEM) sowie in der Druckindustrie stehen an. Der MEM-Arbeitsvertrag, betrifft über 110 000 Arbeitende und ist damit der zweitgrösste der Schweiz ist. Aber genau dieser Vertrag lässt viel zu wünschen übrig. Es geht nach Ansicht der KJS nicht nur darum, einen bestehenden Kollektiv-Arbeitsvertrag zu verlängern, sondern ihn massiv zu verbessern. Insbesondere braucht es verbindliche Mindestlöhne und die Streichung des «Krisenartikels 57». Durch diesen konnten die Patrons bisher einseitig und unter vorgeschobenen Gründen die Bestimmungen des GAV ausser Kraft setzen. Längere Arbeitszeiten – natürlich unbezahlt! -, während der Betrieb Gewinne einfährt: Das ermöglichte der Artikel 57 im Jahr 2012. Es geht also um viel. Es geht um bessere Arbeits- und damit Lebensbedingungen für mehr als 110 000 Menschen. Die Arbeiter in Bern waren sich dessen durchaus bewusst: Die Forderung nach Lohnerhöhung, nach Mindestlöhnen, nach der Streichung des Krisenartikels waren auf der Demonstration allgegenwärtig. Doch die guten Dinge werden sich nicht von selbst ergeben. Gegen die Interessen der Arbeitenden stehen die Interessen einer radikalen Minderheit: die «Arbeitgeber», organisiert in der Swissmem. Deren Präsident Vogt vertritt die Meinung, dass «nicht jeder Lohn existenzsichernd sein muss». Mit derlei Extremisten kann man nicht verhandeln. Und so wird ein entschiedener Arbeitskampf geführt werden müssen. Dieser Auftakt – organisiert von Unia, SEV und Syndicom – macht dahingehend etwas Hoffnung. Auf der Demonstration die Kommunistische Jugend präsent mit der klaren Forderung «Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft». Und wir dürfen guten Mutes sagen: Als Corrado Pardini davon sprach, dass «der Arbeitsfrieden zu kippen droht», jubelten sämtliche Arbeiter. Ein berechtigter Applaus. Aber dass Pardinis Worte nicht nur Schall und Rauch bleiben, dafür sorgt die Arbeiterklasse wohl am besten selbst.

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