Freitag, 21. September 2012

Jugendvertrerin Marie Bauer vor dem Landesarbeitsgericht - Anwälte von BP kamen ins Schwimmen

21.09.12 - In einer Presseerklärung zur gestrigen Verhandlung am LAG Hamm (Aktenzeichen 10 TaBV 5/12) um die unbefristete Übernahme der Jugendvertreterin Marie Bauer bei BP Gelsenkirchen informiert der Solidaritätskreis "Mutige Marie" zum Ausgang der Verhandlung: Die Anwälte von BP gerieten ganz schön ins schwimmen: Die Jugendvertreterin Marie Bauer und ihr Anwalt konnten vor dem LAG überzeugend nachweisen, dass es BP darum geht, eine unbequeme Jugendvertreterin loszuwerden. Marie Bauer hatte am 21.1.2011 mit ihrer erfolgreichen Prüfung zur Industriemechanikerin ihre Ausbildung bei BP Gelsenkirchen abgeschlossen. Zuvor hatte sie den Antrag auf unbefristete Übernahme gestellt, wodurch juristisch ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zustande kam (§78a Betriebsverfassungsgesetz). BP warf sie aber sofort aus dem Betrieb und belegte sie mit Hausverbot. Mit Unterstützung einer breiten Solidaritätsbewegung und einer einstweiligen Verfügung des Arbeitsgerichtes Gelsenkirchen musste BP nachgeben und Marie die Weiterbeschäftigung bis zum Ende des Rechtsstreits gewähren. ... Das Gericht warf als neue Frage auf, ob mit dem Zeitpunkt des Abschlusses der Lehre am 21.1.2011 ein freier Arbeitsplatz vorliege, auf dem sie ausbildungsadäquat beschäftigt werden könne. Das verneinten die BP-Anwälte natürlich sofort, während Marie und ihr Anwalt ausführten, dass erstens der Bedarf vorhanden war und ist - Marie arbeitet vollwertig, und zweitens für Lokführer eine solche oder ähnliche Ausbildung verlangt wird. Der Richter legte Marie nahe, sie solle nach dem Motto "das Hemd ist näher als die Jacke" doch ein Angebot für Übernahme in eine Tochterfirma (verbunden mit 4.000 Euro Abfindung) annehmen. Marie lehnte das ab, sie will sich selbstlos als Jugendvertreterin einsetzen. Dafür gebührt ihr Respekt. Das LAG hat einen Beschluss gefasst. Der genaue Inhalt liegt noch nicht vor, wahrscheinlich kommt es zu einer weiteren Verhandlung. Bis dahin muss Marie Bauer von BP weiter beschäftigt werden.

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