Samstag, 31. Januar 2015
Kobanes Sieg über die Dunkelheit
Quelle: KOMintern.at vom 28.01.2015
Zur besseren Lesbarkeit wurde die Schreibweise mit dem I korrigiert (BärInnendienst, SäuferInnenwahm, ÄffInnenliebe)
Nach über vier Monaten heroischen Widerstands und erbitterten Kampfes, gelang es den kurdischen Freiheitskämpfern Kobane von den Mörderbanden des „Islamischen Staats“ (IS) zurückzuerobern und zu befreien!
Hielt der seit Mitte September mit schwerem Geschütz gegen die Stadt und in deren Zentrum vorrückende IS zeitweilig teils mehr als die Hälfte Kobanes, gelang es den Verteidigern der YPG (der kurdische Volksverteidigungskräfte), YPJ (der kurdischen Frauenselbstverteidungseinheiten), PYD (der sozialistisch-kurdischen Partei der demokratischen Union) zusammen mit ihren verbündeten revolutionären Freiheitskämpfern wie mit Unterstützung von Peschmerga-Kämpfern, gestern auch die letzten Viertel Kobenes im Osten der Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Aktuell werden die letzten Häuser nach Sprengladungen, welche die Jihadisten dort noch versteckt haben könnten, durchkämmt.
Wäre die Stadt gefallen, und noch Mitte Oktober standen die Kämpfe auf Spitz und Knopf, wäre die Katastrophe vorprogrammiert gewesen und die kurdische Selbstverwaltung in der Region unter dem Kalifat der schwarzen Fahne in Blut ertränkt worden. Dergestalt stieg die Schlacht um Kobane denn auch völlig zurecht zum Symbol des Selbstbestimmungskampfes wie Widerstands gegen den IS-Terror auf.
So bezeichnete das Generalkommando der YPG die Befreiung der Stadt denn auch als „Sieg der Freiheit über die Dunkelheit“. Ein Sieg, der, wie die Co-Vorsitzende der PYD, Asia Abdullah hervorstrich, zugleich beweist, dass ein gerechter Widerstand nicht zu besiegen sei. Ja: „Der Widerstand in Kobane hat den Mythos der Unbesiegbarkeit des IS nun endgültig gebrochen.“
Ein Umstand, der sich schon vor kurzem abzeichnete, als es den Einheiten der PKK, der YPG, der nordirakischen Peschmerga und Yeziden gelang, in einer gemeinsamen Offensive weite Teile des Sinjar-Gebirges aus den Händen der Extremistenmiliz zurückzuerobern.
Nunmehr, so erklärte Kobanes Verteidigungsminister Ismet Hassan noch montags, gilt es den Feldzug gegen die IS-Extremisten fortzusetzen und das in deren Vormarsch auf die Stadt zuvor überrannte Umland von Kobane – der Zehntausende Menschen in die Flucht trieb – zurückzuerobern und zu befreien. Um Kobane zu helfen, appellierte er zudem „an die internationale Gemeinschaft, einen humanitären Korridor zu öffnen“. Internationale Unterstützung, die es auch zum Wiederaufbau der großflächig zerstörten Stadt (resp. als Aufbauhilfe für das verwüstete Umland) sowie um einer breiten Rückkehr der zehntausenden Flüchtlinge braucht.
Parallel hierzu spitzt sich derweil die Lage der Hunderttausenden und Aberhunderttausenden vor dem IS-Terror Geflohenen immer weiter zu. Es mangelt an fast allem: winterfester Kleidung, Decken, Nahrung, Medikamente, Wasser … – wofür es weiterhin unserer aktiven Hilfsarbeit und politischen Solidarität bedarf.
Denn freilich ist die Gefahr der IS-Mörderbanden damit auch in Rojava nicht endgültig gebannt. Zum einen kontrolliert der IS nach wie vor weite Gebiete Syriens und des Iraks. Zum anderen sammelt der „Islamische Staat“ parallel weiter seine Kräfte für neuerliche Angriffe auf die kurdische Selbstverwaltungsregion.
Während die Waffenhilfe der im November von der irakische-kurdischen Regionalregierung entsandten Peschmerga-Kämpfer mit dringend benötigten schweren und panzerbrechenden Waffen (die den heroischen Verteidigern der YPG und PKK aufgrund ihrer Listung auf europäisch-transatlantischen Terrorismusverzeichnissen vorenthalten sind) einer breiten Öffentlichkeit durch das perfide Tauziehen darum bekannt ist, wissen gleichzeitig nur die Wenigsten um den heldenhaften Einsatz ihrer revolutionären Verbündeten vor Ort, allen voran der TKP/ML-TIKKO wie MLKP und der BÖG (Vereinte Organisierte Kräfte), eines gemeinsamen Verbands verschiedener revolutionärer Kräfte und internationaler Freiwilliger an der vordersten Front Kobanes.
In gemeinsamen Kampf haben die Verteidiger Kobanes die schwarze Fahne des IS hinweggefegt und das Banner des Fortschritts wieder in den Boden Kobanes/Rojavas gepflanzt.
Hoch die internationale Solidarität!
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