Samstag, 31. Januar 2015

Was man sät, das wird man ernten

Von Ljubow Pribytkowa siehe: http://kommunisten-online.de/?p=9188 „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ So heißt es (mit Recht) in der Bibel. Lieber Gerd, sicher ist die Wut der Ljubow Pribytkowa zu verstehen und die unsäglichen Leidensgeschichten afrikanischer Völker etc. Ich will hier nichts wiederholen. Unsere Genossen, viele selbst mit Ursprüngen in diesen Ländern (in Frankreich, so hat ein Soziologe untersucht, haben 30 % der Bevölkerung dort ihre Wurzeln) sind sehr aktiv bei der Bekämpfung des „Neokolonialismus“. Nicht alle der Menschen, die da in Frankreich demonstrierten, sind Teil „einer Herde selbstzufriedener Gestalten“. Und nicht alle teilen ohne Nachzudenken dieses zur nationalen „Einheit“ vorgegebene Charlie-Bild. Aber diese Geschichte einzuordnen, ist eine einfache und gleichzeitig komplizierte Sache. Wir Kommunisten wissen, dass sie unseren Kampf komplizierter macht. Deshalb, vor allem deshalb, kann ich zwar die ohnmächtige Wut der Ljubow verstehen, aber ihre Reaktion keineswegs teilen. Insbesondere die beiden letzten Absätze sind eine hochgefährliche Auslegung im täglichen und auch im Befreiungskampf. Sie sind letztlich ein Aufruf zu anarchistischen Handlungen, die schon immer (ich erinnere an Marx, Engels u. a. Kampf gegen Bakunin) der Arbeiterbewegung mehr genutzt als geschadet haben. Das gilt auch für so manche von Ljubow genannten Helden. Muss ich erinnern, dass wir uns auf den wissenschaftlichen Kommunismus berufen? In diesem haben der Hass auf Unterdrückung und Gewalt der herrschenden Klasse ihren Platz tief in unserem Herzen. Aber für den Kampf, vor allem den täglichen mühsamen Klassenkampf brauchen wir einen klaren und kühlen Verstand. Er sagt uns, dass solche anarchistischen Gewaltaktionen wie hier in Paris nur schaden. Auch deshalb sind sie aufs ausdrücklichste zu verurteilen. Mord und Gewalt sind die Waffen der Ausbeuter, nicht die der friedliebenden Menschen in aller Welt. Gewiss, zur Verteidigung der Unabhängigkeit und der Selbstbestimmung der Völker ist es Recht und Pflicht, zur Waffe zu greifen. Das haben die vietnamesischen und viele andere Bürger, vor allem aber die Sowjetbürger vorgelebt. In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass du diesen Artikel nicht ins Netz stellst bzw. ihn schleunigst wieder entfernst. Für ähnliche, manchmal nur viel geringere Aussagen, wurden in den letzten Tagen in Frankreich einige Leute zu teils erheblichen Gefängnisstrafen verurteilt. Das kann auch bei euch passieren. Ich hoffe sehr, dass du darüber gründlich nachdenkst.

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