Sonntag, 8. Dezember 2013
Nullnummern: Rente mit 63 – Mindestrente gegen Altersarmut
Von Gerd Höhne
Ach was sind das doch für soziale Wohltaten, die die großen Koalitionäre nun über uns ausschütten. Ab 63 bekommen fleißige Menschen nun Rente, ohne Abschläge und da soll eine Mindestrente von 850 € kommen. Wie schön! Wie sozial!
Um es vorweg zu sagen: Was uns da die bürgerliche Propaganda vorgaukelt, ist weniger als eine Nullnummer, es ist schlichtweg Betrug.
Zur Rente mit 63: Wer die bekommen will, muss 45 Beitragsjahre auf dem Buckel haben. D.h. entweder kaum arbeitslos gewesen sein, keine Weiterbildung oder Studium dazwischen und nie die ehemalige Arbeitslosenhilfe (jetzt ALG II/Hartz IV) erhalten. Denn da werden keine Beiträge bezahlt. Trotzdem, wer früher in Rente geht, zahlt auch weniger ein und bekommt wiederum nur eine geringere Rente. Der Unterschied ist also nur gering, effektiv nur wenige Euro bei Rente mit 63, angeblich ohne Abschläge.
Der vormalige SPD-Minister Müntefering hatte die Rente mit 67 eingeführt, jetzt wollen seine Volksgenossen Gabriel und Volksgenossin Nahles vorgaukeln, dass sie hier etwas zurück nehmen. Das tun sie nicht, aber sie gingen beim Volksgenossen Goebbels in die Lehre und ahmen diesen nach. Die weitgehend gleich geschaltete Presse verkauft das alles auch noch als soziale Wohltaten.
Es werden Spiegelfechtereien vorgeführt, wie übel oder edel das doch alles ist und wie sehr es die Kassen belastet/ den Menschen zum Wohle dient. Alles Theaterdonner!
Und natürlich loben das die Gewerkschaftsführer über den grünen Klee. IG-Metall-Chaf Detlef Wetzel lobte die großen Koalitionäre dergestalt: „Wer anständig arbeitet, muss im Ruhestand mehr Rente bekommen, als jemand, der nicht gearbeitet hat“, sagte er. „Und nach 45 Beschäftigungsjahren mit 63 abschlagsfrei in Rente gehen zu können, ist mehr als gerecht.“
Mindestrente von knapp 850 €. Auch das ist nicht viel besser. Zunächst muss der Empfänger dieser Wohltat 40 Beitragsjahre hinter sich haben und darf auch nicht lange arbeitslos gewesen sein – höchstens insgesamt 5 Jahre.
Da aber in der Regel mehr Frauen von Altersarmut betroffen sind als Männer, Kindererziehungszeiten aber nicht zählen, haben Mütter gar nichts davon. Mal ganz davon abgesehen, dass knapp 850 € im Monat aus einen armen Rentner keinen reichen machen, höchstens einen etwas weniger armen, ist dieser angebliche Kampf gegen Altersarmut eher einer für die Armut, soll aber die Probleme kaschieren.
Das ist der Beitrag der CDU/CSU und der SPD am Kampf gegen die Altersarmut. Dass die Ehefrau eines reichen Unternehmers und die Tochter des ehemaligen Keksfabrikanten (Chef des Keks-Konzerns Bahlsen) und Ex-CDU- Ministerpräsident von Niedersachsen Ernst Albrecht, Ursula Gertrud von der Leyen, geb. Albrecht, da kaum Einblicke hat, kann ich ja verstehen. Dass diese Ministerin fürs Soziale das Volk betrügt – und mit ihr ihre Sozia von der SPD – Andrea Maria Nahles, Generalin der SPD, liegt auf der Hand. Die sozialen Wunderdinge der beiden sind schlichtweg Betrugsmanöver.
Ob die sog. Mütterrente was bringt, wird sich zeigen. Nach derzeitigen Stand sollen Mütter oder Väter pro Kind 28 € mehr bekommen. Aber die Finanzierung ist unklar – die SPD will es über Steuern, die CDU über Rentenbeiträge. Schäubles Finanzbürokraten haben bereits ausgerechnet, dass dies zu erheblichen Beitragssteigerungen führen wird.
Also zahlen die jetzigen und zukünftigen Rentner diese Wohltat. Einige Panzer oder anderes Kriegsgerät weniger zu kaufen, oder die Bundeswehr nicht in alle Winkel der Welt schicken, daran denken die Wohltäter natürlich nicht.
G.H.
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