Sonntag, 8. Dezember 2013
Kubas Beispiel im Gesundheitswesen
von Dr. Alberto Quirantes Hernández
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Havanna, 2. Dezember 2013, Cuba Ahora. – Jawohl doch, auch mit Diabets kann man sehr lange weiterleben! Die 97 Jahre alte Diabetikerin Prudencia Lima Hernández geht nach 45 Jahren des Leidens unter dieser Krankheit immer noch auf Besuch in ihr Gesundheitszentrum vor Ort, um sich zu informieren und Neues über ihre Krankheit und den Umgang damit zu lernen.
Die Diabetes Mellitus ist ein Krankheit, welche durch genetische und Umwelteinflüsse entsteht und sich in chronischer Überzuckerung infolge Mangels an Insulin äußert, was wiederum schwerwiegende und chronische Komplikationen für den betroffenen Menschen nach sich zieht.
Zufällig lernte ich die betagte Dame kennen, als sie in den Räumlichkeiten meines Krankenhauses war. Dort hatte man sie wegen einer starken Erkältung in der Geriatrie eingeliefert. Sie besprach an diesem Morgen ihr Leiden mit einigen meiner Kollegen und den Patienten. So redete auch ich mit ihr.
Bei bestem Erinnerungsvermögen berichtete sie mir, wie gut es ihr mit ihrer Krankheit bisher ergangen ist. Ich zögerte nicht, sie zu fragen, wie es ihr gelungen ist, all die Jahrzehnte die Kontrolle über ihre Diabetes zu behalten. Wie es sich für eine intelligente Person gehört, kam ihre Antwort prompt und überzeugend: “Ich folgte allen medizinischen Hinweisen und machte daraus die gewöhnlichen Abläufe in meinem alltäglichen Leben.”
MIT GUTEN RATSCHLÄGEN KOMMT MAN SEHR WEIT
Sie erzählte mir davon, wie sie stets regelmäßig die vereinbarten Sprechstunden besuchte und dabei wegen ihres fortschreitenden Alters seit einiger Zeit von einem Familienmitglied begleitet wird, denn man will sie nicht allein sich selbst überlassen. Ihre Besuche im Gesundheitszentrum sind ihr von Nutzen, denn sie lernt dort stets Neues über die Diabetes und den Umgang damit. Sie stellte auch jetzt den Ärzten und Krankenschwestern immer wieder Fragen. Sie fühlt sich sehr respektvoll behandelt vom gesamten medizinischen Personal, und ihre Neugier wird dort stets wohwollend befriedigt.
Jahrzehntelang besuchte sie auch Bildungsveranstaltungsreihen für Patienten mit Diabetes. Dadurch erfuhr sie, wie sie ihre Krankheit vollständig beherrschen kann. Und sie wandte das Erlernte bestens zum eigenen gesundheitlichen Wohlergehen an.
ANDERE RATSCHLÄGE
Auch geht sie regelmäßig zu den Sprechstunden in der Podologie und Zahnheilkunde. Sie weiß, daß die regelmäßige Untersuchung ihrer Füße und ihres Mundes notwendig ist. Und bei immer mal festgestellten kleineren Problemen wurden stets Lösungen gefunden.
Die Podologie kümmerte sich darum, daß ihre Füße stets gepflegt und ihre Zehnägel professionell gekürzt wurden sowie die Haut frei von parasitärem Befall blieb. Sie erhielt dort beste Empfehlungen für die Verwendung der richtigen Schuhe für Menschen mit Diabetes. Und bei einer sehr kleinen festgestellten Schrunde zwischen ihren Zehen verhalf eine wirksame Behandlung rasch vorzubeugen, daß keine größeren Schrunden entstehen konnten.
Die Zahnheilkunde verhalf ihr durch Untersuchungen der Mundhöhle und Pflegemaßnahmen dazu, daß sie ihre Zähne in bestem Zustand erhalten konnte sowie ihre Mundhöhle frei von jeglichen Krankheiten blieb.
AUCH SEHR WICHTIG
Sie lernte, nur gesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Vor allem Gemüse und Obst machen ihre Mahlzeiten aus. Beim Fleisch bevorzugt sie Hähnchen. Und auch an den Verzehr von frischem Fisch hat sie sich gewöhnt. Sie ißt nur sehr wenig weißen Reis und spart auch beim Trinken von Magermilch. Ihre Familienangehörigen kaufen ihr Vollkornbrot.
Fett hat sie fast völlig aus ihrer Nahrung gestrichen. Süßes gibt es bei ihr nicht. “All dies ist Teil meines alltäglichen Lebens. Für mich ist das völlig normal und schmeckt mir auch bestens so. Und wie man sieht, halte ich mein Gewicht und meine körperliche Gesundheit auf bestem Niveau. Ich bin stets in Bewegung geblieben und eben ein recht aktiver Mensch. Ich mache alles, was ich machen kann. Und im Haushalt helfe ich immer noch gerne und oft mit. Ich habe nie geraucht. Ich habe nie alkoholische Getränke getrunken. Ich habe nie schädliche Mittel eingenommen und schon gar nicht Beruhigungstabletten oder sonstige meine Nerven betreffenden Mittel genommen.”
EINE UNERLÄSSLICHE UNTERSTÜTZUNG
An unserem Gespräch nahm auch eine ihrer Töchter mit zwei Enkelinnen teil, welche sich allesamt aufmerksam um die Wünsche der alten Dame kümmerten. In ihrem erlebnisreichen Leben hatte sie das Herz all ihrer Familienmitglieder für sich gewonnen. Heutzutage kümmern sie alle sich rührend und mit viel Freude über das gesunde Leben der Patientin um ihre geliebte Prudencia. Sie unterstützen sie jederzeit warmherzig.
Beim Abschied fragte ich sie, ob ich zur Erinnerung ein Foto gemeinsam mit ihr haben könnte. Fotografieren ist völlig unschädlich, so versicherte ich ihr. So hing sie sich mit einem Lächeln in meinen Arm, damit ein schönes Foto gemacht werden konnte. Prudencia gibt ein so bewundernswertes Beispiel für all die vielen Diabetiker ab, für welche diese Krankheit eine ständige Herausforderung in ihrem alltäglichen Leben darstellt. Weltweit gibt es viele Millionen Menschen mit Diabetes. Unsere Prudencia in Kuba zeigt bestens, wie man trotz und mit Diabetes ein langes und erfülltes Leben genießen kann.
Quelle:
http://www.cubahora.cu/blogs/consultas-medicas/con-la-diabetes-si-se-puede#.Up2BwSfhfbx
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