Montag, 21. Mai 2012
Chiles Jugend weiterhin auf der Straße im Protest
BIS BILDUNG ZUM MENSCHENRECHT WIRD, WELCHES EIN STAAT KOSTENLOS ZU GEWÄHREN HAT
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Santiago de Chile, 15. Mai 2012, Tribuna Popular (TP) / Prensa Latina. (Kommunisten-online vom 21. Mai 2012) – Bergarbeiter, Studenten und Bürgerrechtsbewegungen kündigen weitere Protestdemonstrationen in Chile gegen die Verschärfung des neoliberalen Gesellschaftsmodells an. Für kommenden Mittwoch ist der erste von drei großen Demonstrationstagen vorgesehen, zu welchen der Dachverband der Studenten Chiles (Confech) aufgerufen hat, welcher die meisten Studentenverbände an den Universitäten umfasst. Am Freitag soll es zu einem Calama-Marsch gegen FONDENOR.
„Oberschüler, Universitätsstudenten und Lehrkräfte sind vereint im gleichen Kampf, um endlich mit einem Schlag mit dem wirklichen Erbe der Diktatur Schluss zu machen, welches in diesem die Ärmsten diskriminierenden und ausgrenzenden Bildungswesen besteht“, sagte Gabriel Boric, Sprecher von Confech.
Eloísa González, Sprecherin der Koordinierungsversammlung der Oberschüler, wies darauf hin, dass die einzige Form, „um unsere Forderungen durchsetzen und siegen zu können, dass qualitative und quantitative Wachsen innerhalb der Volksbewegung ist.“ Die Schülersprecherin hob hervor, dass die chilenische Jugend weiter auf die Straße gehen wird, solange bis die Bildung als ein Recht verstanden wird und kostenlos vom Staat gewährt wird. Zugleich rief die Gewerkschaft der Kupferarbeiter (CTC) zu einer Demonstration am kommenden Donnerstag auf, wo bessere Arbeitsbedingungen im Kupferbereich und die Respektierung der gewerkschaftlichen Arbeit eingefordert werden. In einer in der chilenischen Hauptstadt verbreiteten Erklärung äußerte die Gewerkschaft der Kupferarbeiter, die für die erneute Nationalisierung des roten Metalls eintritt, dass die staatliche Bergbaugesellschaft Codelco beabsichtigt, die Arbeiter um die in den letzten Jahren erkämpften Errungenschaften zu bringen.
Die Gewerkschaft CTC prangerte an, dass die Privatindustrie auf der Erhaltung und dem Ausbau der prekären Arbeitsbedingungen bei den Bergarbeitern beharrt und Gewerkschaftsarbeit bestraft. Sie wies darauf hin, dass die Nichtbeachtung ihrer Forderungen seitens Codelco möglicherweise einen unbefristeten Streik zur Folge haben kann. Und zum Schluss ist für das Wochenende ein Aufmarsch in Calama, der größten Mine des Landes, angekündigt, um Fondenor eine Absage zu erteilen. Fondenor ist ein Finanzierungsvorhaben der Regierung für die Kupterarbeitersiedlungen, welches die Behörden vor Ort und die gesellschaftlichen Massenorganisationen als eine Beleidigung bezeichnen, weil sich dort Haushaltsdefizite aufgetürmt haben.
Der sogenannte Entwicklungsfonds für den Norden (Fondenor) zieht die Verteilung von 225 Millionen Dollar an 40 Bergarbeitersiedlungen bis zum Jahr 2025 in Erwägung. Nach Meinung des Bürgermeisters von Calama, Esteban Velásquez, erwirtschaften die kupferproduzerenden Ortschaften fast 4 Milliarden Dollar jährlich. Und von diesem seit Jahrzehnten abgelieferten Reichtum verbleibt kaum etwas bei den Bewohnern jener Ortschaften, die unter erbärmlichen Bedingungen leben. Zu Fondenor meinte er, dass Fondenor diesen Namen schlecht verdient: „„Es trifft nicht zu, dass dies ein Entwicklungsfonds ist. Das ist eher ein Mini-Fonds, eine Beleidigung für unsere Intelligenz.“
Bei seiner Ablehnung gegenüber Fondenor schließt sich Calama der Reihe etlicher Bergarbeiterorte des sogenannten Großen Nordens von Chile und vor allem der Region Antofagasta an, in der Calama liegt, ca. 500 Kilometer von Santiago de Chile entfernt.
Fuente: Prensa Latina
Quelle:
http://www.tribuna-popular.org/
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