Freitag, 20. Juli 2012

Gesammelte Berichte zu den Montagsdemos am 16.07.2012

Bochum: Profitgier der Atomkonzerne ist Gefahr für die ganzen Planet Erde Bei regnerischem Wetter gab nur wenig Beteiligung an der Montagsdemo. Obwohl das Thema Atomkraft nach wie vor aktuell ist, berichten die Medien kaum noch darüber. Die Folgen von Fukushima sind allgegenwärtig, trotzdem ging in Japan das Atomkraftwerk Oi wieder in Betrieb. "Wer meint, Japans Bevölkerung nimmt das stillschweigend hin, irrt sich gewaltig", äußerte sich ein Redner, "über 17 000 Menschen versammelten sich und lärmten direkt vor der Haustür des Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es dort keine Bannmeile". In einer weiteren Wortmeldung hieß es: "Die Zeitschrift Handelsblatt berichtete von einer Großdemo in Tokio mit 100 000 Teilnehmern. So eine Protestbewegung hat Tokio noch nie gesehen. Satoshi Kamata kritisierte die Regierung hart dafür, dem Neustart nur einen Tag nach der Übergabe von 7,5 Millionen Unterschriften gegen den Wiedereinstieg in die Atomkraft abgesegnet zu haben". "Die weitere Nutzung der Kernkraft ist unverantwortlich und gefährdet den ganzen Planeten", informierte einer der Moderatoren, "es ist bereits Strahlung aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima in großen Teilen der Welt nachgewiesen worden. Auch die Entsorgung des Atommülls ist nach wie vor ungeklärt. Das vielgepriesene Endlager Gorleben ist schon nach wenigen Jahren so marode, dass die dort gelagerte hochradioaktive Material dringend umgelagert werden muss - aber keiner weiß wohin. Obwohl in Deutschland der Atomausstieg von der Regierung beschlossen wurde, exportiert die Atomindustrie weiterhin Teile zum Bau von Kernkraftwerken in viele Länder". "Der Atommüll könnte zum Mond geschossen werden, das ist ein sicherer Ort", meinte ein Redner. "Ein Supergau wie in Fuskushima oder auch Tschernobil ist zu jeder Zeit möglich", sagte eine Rednerin. Die Diskussion setzte sich noch mit einigen Redebeiträgen fort. Die Montagsdemo fordert eine sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit, unterstützt alle Proteste gegen die Kernkraft und ruft zu weiterem Widerstand auf. "Der Planet Erde ist durch die AKw`s akut gefährdet und darf nicht zum Spielball der Atomlobby werden", hieß es im Schlusswort. Am nächsten Montag wird gegen die Änderung des Melderechts mit gravierender Aushöhlung des Datenschutzes und gegen den Fiskalpakt zur Rettung der Banken demonstriert. Mit der Abschlusshymne endete die Kundgebung, einen Demozug gab es nicht. Gelsenkirchen: 8 Jahre Montagsdemo Auf der 397. Gelsenkirchener Montagsdemonstration gab es am offenen Mikrofon mehrere Beiträge zu betrieblichen Ereignissen und Kämpfen. So wurde aus dem Opel-Werk berichtet, dass die Kollegen im Allgemeinen den „Rücktritt“ von Opel-Chef Stracke als Reaktion auf ihren erfolgreichen Widerstand gegen die Angriffe der GM-Konzernspitze verstehen. Eine Delegationsteilnehmerin von „Kumpel für AUF“ berichtet von ihrem Besuch der kämpfenden Bergarbeiter in Asturien/Spanien, die an der Spitze des Widerstandes gegen die Angriffe der Rajoy-Regierung auf die Bevölkerung stehen und begeistert in Madrid empfangen wurden. Sie kämpfen übrigens gegen die gleichen EU-Verträge zur Vernichtung von Arbeitsplätzen im Bergbau, mit denen auch in Deutschland die Zechenstilllegungen betrieben werden. „Kumpel für AUF“ akzeptiert dies weder in Spanien noch hierzulande und setzt sich für einen Zusammenschluss über Ländergrenzen hinweg ein. Ein Montagsdemonstrant aus Gelsenkirchen berichtete von seinem Besuch der Stahlarbeiter Aspropirgos, die in der Nähe von Athen nun seit fast 300 Tagen im Streik gegen die Schließung ihres Werkes stehen. Er übermittelte solidarische Grüße und ein herzliche Dankeschön der Belegschaft für die finanzielle und moralische Unterstützung durch die Montagsdemonstration aus Gelsenkirchen. Über die geplante Vernichtung von 114 von 210 Arbeitsplätzen bei der „Schalker Eisenhütte“ in Gelsenkirchen berichtete Toni Lenz. Die Belegschaft hat bereits auf dem Hof dagegen demonstriert und will das zu Recht nicht hinnehmen. Für die kämpferische Stimmung sorgte auch die Tatsache, dass die Belegschaft seit 6 Jahren 1,5 Stunden pro Woche unentgeltlich arbeitet, weil die Geschäftsleitung ihnen versprochen hatte, dass sie damit ihre Arbeitsplätze erhalten könnten. Das zeigt erneut, dass Lohnverzicht keine Arbeitsplätze sichert. Die Montagsdemo versicherte einstimmig ihre solidarische Unterstützung und lud die Kollegen der „Schalker Eisenhütte“ ein, sich an der Montagsdemo zu beteiligen und ihre Sache am offenen Mikrofon vorzubringen und bekannt zu machen. Am Ende wurde noch zu einem Vorbereitungstreffen für das kommenden Jubiläum der Montagsdemonstration eingeladen, denn: Am 6. August 2012 feiern wir auf dem Platz der Montagsdemo (Preuteplatz), ab 17.30 Uhr, die 400. Montagsdemo Gelsenkirchen und zugleich „8 Jahre Montagsdemo!“. Dabei gibt es neben dem gewohnten Offenen Mikrofon auch Kulturbeiträge, Musik, Tanz und ein Büffet! Görlitz: Hallo Mitbürger und Mitstreiter! Werte Medien! „Uns steht das Wasser bis zum Hals!“ war das Motto, bei unserer 383. Görlitzer Montagsdemo "Die Originale!", mit am Ende 21 Demonstranten, auf dem Marienplatz. Es ist schon zum heulen, wie die Bürger, im wahrsten Sinne des Wortes, im Regen stehen gelassen werden, dies nicht nur wegen des vielen Wassers, von oben, was nicht mehr versickern und abfließen kann...Ob es da Hilfen gibt steht in den Sternen, denn schließlich wohnt man ja an Gewässern und Rettungsschirme für Bürger sind noch nicht in Mode gekommen. Aber auch sonst gibt es andere wichtige Dinge, nur beim Bürger wird man zum Würger. Wie ist sonst die Unterwürfigkeit beim Kapital, gegen den Menschen zu verstehen... Nächsten Mo 23.7.12 lautet unser Motto: "Bundesverfassungsgericht: Wahrheit, oder Pflicht?!"

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