Montag, 8. März 2010

Friedensnobelpreisträger fordern Freilassung mexikanischer Häftlinge

Elf Friedensnobelpreisträger haben von Mexiko die Freilassung von zwölf zu 30 Jahren Haft verurteilten Dorfbewohnern verlangt. In einem am Donnerstag in Mexiko veröffentlichten offenen Brief an Staatspräsident Felipe Calderón hieß es, bei den nach einem massiven Polizeieinsatz im Mai 2006 in der Ortschaft San Salvador Atenco nahe der Hauptstadt Festgenommenen handele es sich um "politische Gefangene". Die Verurteilungen müssten zurückgenommen und die Haftbefehle für null und nichtig erklärt werden. Notwendig seien außerdem ernsthafte Ermittlungen zu den Vergewaltigungsvorwürfen von 50 Frauen gegen an dem Einsatz beteiligte Polizisten.

Unter den Unterzeichnern des Briefs sind mit Erzbischof Desmond Tutu und dem früheren Präsidenten Frederik Willem de Klerk zwei Friedensnobelpreisträger aus Südafrika, ferner die guatemaltekische Menschenrechtskämpferin Rigoberta Menchú, der US-Schriftsteller und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel sowie die kenianische Umweltaktivistin Wangari Maathai.

Der Polizeieinsatz hatte sich gegen den Widerstand der Dorfbewohner gerichtet, die gegen die polizeiliche Vertreibung von Kleinhändlern von einem örtlichen Blumenmarkt protestierten. Zwei Dorfbewohner wurden getötet, insgesamt gab es mehr als 200 Festnahmen. Mexikos Oberster Gerichtshof hatte im vergangenen Jahr geurteilt, dass es beim Polizeieinsatz zu Menschenrechtsverstößen kam. Das Urteil blieb bislang allerdings ohne Folgen.

26. Februar 2010 - 10.23 Uhr

© AFP Agence France-Presse GmbH 2010

http://www.123recht.net/article.asp?a=60626&ccheck=1

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