"Heute vor fünf Jahren, am 18. März 2016, hatte die EU auf Druck
Deutschlands jenen schmutzigen Deal abgeschlossen, der als sog.
EU-Türkei-Abkommen u.a. beinhaltet, dass für jeden ›illegal‹ nach
Griechenland eingereisten und von dort in die Türkei zurückgeschobenen
Flüchtling ein in der Türkei lebender syrischer Flüchtling in die EU
überstellt werden könne. Dafür wurde schnell noch eine
pro-Forma-Anpassung des türkischen Asylrechts an die Genfer
Flüchtlingskommission über die Bühne gebracht, 3 Mrd. Euro für die
Versorgung Geflüchteter in der Türkei zur Verfügung sowie
Visa-Erleichterungen für türkische Bürger:innen und die Wiederaufnahme
von Beitrittsverhandlungen in Aussicht gestellt. Die Begrenzung
»illegaler Zuwanderung« über das Mittelmeer trägt zwar u.a. aufgrund
der mit EU-Recht nicht vereinbaren Pushbacks durch Frontex und deren
Hilfstruppen zu einer leichten Senkung der Einreise nach Griechenland
bei, doch Griechenland trägt nun die Last, den Asylsuchenden ihr
Menschenrecht auf individuelle Prüfung zu ermöglichen, und weigert
sich, abgelehnte Bewerber:innen in die Türkei abzuschieben – weil
diese kein sicheres Drittland sei. Das Resultat des EU-Türkei-Deals
ist vor allem auf den griechischen Inseln zu besichtigen – wenn man
denn hinschaut..." Bericht von Arndt Dohmen (pdf), erschienen in
express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
3-4/2021
https://www.labournet.de/wp-content/uploads/2021/03/dohmen-express3-4-21.pdf
Siehe Hintergründe im Dossier
https://www.labournet.de/?p=94263
Donnerstag, 8. April 2021
Erschütternde Hoffnungslosigkeit. Bericht über die medizinische Versorgung Geflüchteter auf der Insel Lesbos
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