Montag, 8. September 2014
Nie wieder Antisemitismus
von Abraham Melzer
Quelle: Mail an die Redaktion
Gehofft haben die Veranstalter auf 5000 Demonstranten, in ihrer Erklärung danach gaben sie bekannt, dass 4000 Demonstranten gekommen sind, um ihre Solidarität mit Israel und den Juden zu zeigen, in Wirklichkeit waren aber kaum 1500 Menschen auf dem Römer, davon die Hälfte Kurden, die mit Bussen aus Städten wie Mannheim und Gießen herbeigekarrt wurden und denen es nicht um Solidarität mit den Juden in Deutschland ging und schon gar nicht um Solidarität mit Israel, sondern, wie mir einige, mit denen ich sprechen konnte, sagten, um einen freien kurdischen Staat.
Ich weiß nicht wer auf diese makabre und dümmliche Idee gekommen ist, zusammen mit Kurden zu demonstrieren, oder waren es vielleicht die Kurden, die die Gelegenheit nutzen wollen, und auf den Zug der Juden gesprungen sind? Nur war es kein Zug, sondern eine lahmer Bus, indem fast alle Teilnehmer hätten hineinpassen können.
Gesprochen haben die üblichen Israelfreunde wie Volker Beck von den Grünen oder Matthias Künzel, dieser Kotzbrocken, der seit Jahren seine Lügen über den Islam und den Muffti verbreitet und es in Frankfurt wieder getan hat, oder der Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, der auch nur das gesagt hat, was man von ihm erwartet hat, langweilige israelische Propaganda oder die Direktorin der American Jewish Committee, Deidre Berger, die wieder nichts zu sagen hatte, als ihre ewigen Warnungen vor einem imaginären Antisemitismus, der sich in ihrem Gehirn wohl eingenistet hat. Bei den nichtsagenden und unbedeutenden Reden, selbst der von Bürgermeister Feldmann, der zwar gesprochen aber nichts gesagt hat, ist ein Satz übriggeblieben, den wir uns merken sollten, nicht weil er für uns neu wäre, sondern weil er vom Israel Freund Volker Beck stammt, der sonst nicht müde wurde den Israelis und dem Zentralrat die Stiefel zu lecken. Er sagte: Man darf israelische Politiker kritisieren. Was für eine selbstverständliche und banale Wahrheit. Er fügte aber hinzu: Man darf Israel nicht delegitimieren. Was für eine banale und selbstverständliche Wahrheit.
Wir waren zehn ängstliche aber tapfere Demonstranten gegen diese Massenkundgebung, die sich am Ende als Minikundgebung erwies. Als wir hingingen hatten wir schon Bedenken und Bauchschmerzen, wie wir gegenüber 5000 fanatischen Philosemiten auftreten sollten. Wir befürchteten vollkommen isoliert zu sein und einer feindlichen Menge gegenüber zu stehen. Es war aber nicht so. Wir begegneten vielen Sympathisanten und Leuten, die uns Mut zuriefen und offensichtlich froh darüber waren, dass wir da waren. Aber es gab auch Gegner.
Ein stämmiger, großer und bestimmt 150 Kilo wiegender Jude, mit einem Käppi auf der Glatze, kam auf mich zu und fragte mich, ob ich Abraham Melzer sei. Ich bestätigte meine Identität. Er fragte erregt und mit rotem Gesicht, ob ich mich nicht schämen würde.
„Ja, ich schäme mich“ habe ich geantwortet. „Warum stehst du dann hier?“ fragte er ein wenig verwundert und verunsichert. „Eben weil ich mich schäme“, antwortete ich. Er überlegte etwa zehn Sekunden bis er mich verstand und verschwand kopfschüttelnd und mich fluchend in der Minimenge.
Die Polizei, die zahlreich vor Ort war, achtete penibel auf die Erfüllung von Formalien. Sie beobachteten mit Argusausgen, dass wir die von ihnen gezogene Linie nicht überschreiten, hinter der wir keine Flugblätter verteilen durften. Aber das haben wir mit Humor und Gelassenheit akzeptiert. Da kam es uns auf ein Meter mehr oder weniger nicht an. Wir hatten am Ende sowieso nicht mehr genug Flugblätter. Aber schon vorher sahen wir, wie der Haufen wie Butter in der Sonne schmilzt. Eben standen da noch etwa 1500 Menschen und plötzlich waren es nur noch 500. Ich konnte meinen Augen nicht trauen und fragte deshalb einen der Polizeioffiziere, der neben uns stand, ob er schätzen könnte, wie viele Teilnehmer an der Kundgebung noch da sind. Er musterte mit Kennerblick den Platz und sagte: „Höchstens fünfhundert“.
Und so strömten die Leute aus dem Römer hinaus, wie sie gerade eine Stunde vor hinein geströmt sind. Ende. Schluss. Man ging auseinander und Sacha Stawski feierte sich trotzdem als Sieger. Ich konnte gerade noch dem eilenden Frankfurter Bürgermeister Feldmann eins der letzten Flugblätter, die ich mir für solche Gelegenheit aufbewahrt habe, in die Hand drücken. Er versprach sogar es zu lesen.
Als ich nach Hause kam erreichte mich aber folgende Nachricht: Mostafa Elhady aus Frankfurt wurde beim nach Hause gehen von drei mit israelischer Fahne umhüllten Besucher der Honestly Concerend Kundgebung angegriffen und am Auge verletzt. Er musste im Krankenhaus in der Notaufnahme behandelt werden. Die drei Angreifer wurden von der Polizei aufgegriffen und Mostafa hat eine Anzeige gegen sie erstattet.
Ich bin gespannt ob daraus etwas wird.
Hier eine kurze Information wer Mostafa Elhady ist:
Salam Abi,
Vielen Dank für deine Pressemeldung. Ich habe dir unten das Foto geschickt. ich hoffe, dass du mit der Qualität klar kommst. ich will dir zu mir einige Sachen sagen.
-Mostafa Elhady. Doktorand der Politikwissenschaft der Uni Frankfurt. Ägyptische Abstammung. Führt jahre Lang einen Dialog zwischen Islam und Christentum mit vielen Veranstaltungen und Konfrenze zum Thema
-Letzt Woche die Ehrung des Weissenrings von der Stadt Frankfurt bekommen, weil er kurz davor zwei älternen Damen geholfen hat und die zweit zwanzig jährigen Männern, die sie überfallen haben 500 m denen verfolgt und mit denen gekämpft hat, dass Sie ihn verletzt haben.
Bei Aljaazere Nachrichten Sender und andere als politischer Forscher zum Thema Integration der Moslemen in Europa und der Islamophobie.
Und da musste ich an Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden denken, der sich darüber beschwert hat, dass „Juden wieder auf deutschen Straßen Vergast, verbrannt und geschlachtet werden“. Was meint er denn dazu, dass Juden auf deutschen Straßen selber zu Täter geworden sind und anders denkende krankenhausreif schlagen.
Ich kann es nur mit den Worten von Sache Stawski kommentieren: Nein, Pfui.
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