Mittwoch, 24. September 2014

Einladung zum „Kongress für ein buntes Trier“ am 10. Oktober 2014

“Trier ist bunt nicht braun!” - unter diesem Motto erteilen couragierte Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt den menschenverachtenden Parolen extrem rechter Gruppierungen aus der Region seit Jahren eine deutliche Absage. Doch obgleich in der Vergangenheit kein neonazistischer Aufmarsch in Trier ohne lautstarken antifaschistischen Gegenprotest stattgefunden hat und manches durch den Protest auch erfolgreich verhindert werden konnte, präsentiert sich die extreme Rechte auch weiterhin in gewohnt unbelehrbarer Manier. Über 15 Kundgebungen und Aktionen der hiesigen NPD allein im vergangenen Jahr zeigen dabei eine deutliche Tendenz auf. Die rechtsextreme Partei hat ihren sogenannten “Kampf um die Straße” trotz rückläufiger Wahlergebnisse, personeller Querelen und einem erneuten Verbotsverfahren noch lange nicht aufgegeben, sondern vor Ort gar merklich intensiviert. Außerdem bestätigen auch neueste Studien, dass Altansrassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet sind. Besonders beängstigend sind dabei die Ergebnisse für bestimmte Gruppen z.B. bei der Abwertung von Flüchtlingen. Wie aber ist diese Entwicklung einzuschätzen, wie ihr in Zukunft zu begegnen? Welcher anderen Kanäle bedienen sich extrem rechte Organisationen, ihr rassistisches Weltbild zu verbreiten? Und welche Möglichkeiten gibt es, sich selbst gegen Rechts zu engagieren? Auf diese und andere Fragen möchten wir am 10. Oktober 2014 auf dem Kongress für ein buntes Trier mit Ihnen nach Antworten suchen. Dabei werden Sie nicht nur Gelegenheit haben, mit erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreicher lokaler Initiativen und Projekte gegen Rechts in Kontakt zu treten und sich über deren Arbeit zu informieren, sondern können direkt vor Ort Ideen einbringen und gemeinsam neue Strategien und Perspektiven zur Bekämpfung rechter Ideologie im Alltag diskutieren. Wir würden uns sehr freuen, Sie bei unserer Veranstaltung begrüßen zu können, um uns gemeinsam mit Ihnen zu informieren und aktiv zu werden. Damit unser Trier ein buntes Trier ist und bleibt! Einladung als PDF... Veranstaltungsablauf: 15.00 Uhr Ankommen, Begrüßungskaffee 15.15 Uhr Begrüßung durch Klaus Jensen (Vereinsvorsitzender und Oberbürgermeister von Trier) 15.25 Uhr Erläuterung des Veranstaltungsablauf durch die Moderatorin Dunja von Morzé 15.30 Uhr Fachvortrag / Input Kommunale Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus (Heiko Klare, mobim - Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Münster) Heiko Klare, Diplom-Pädagoge, hat ab 2008 die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in NRW mit aufgebaut und arbeitet für mobim im Regierungsbezirk Münster (www.mobim.info). Neben der praktischen Arbeit im Themenfeld Rechtsextremismus Veröffentlichungen u.a. zu nicht-rassistischer Bildungsarbeit, zu politischer Bildung und Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft sowie zur Verknüpfung von NS-Geschichte und Rechtsextremisusprävention. mobim wird durch das BMFSFJ und das MFKJKS gefördert und ist angesiedelt im "Geschichtsort Villa ten Hompel", einer ehemalige Fabrikantenvilla, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland. Heute bietet der Geschichtsort als "didaktische Schnittstelle" Raum für die Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung am authentischen Ort. "Kommunale Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus" "Macht doch einfach die Fensterläden zu und lasst die machen, dann hörtdas schon von allein auf!" - Solche und ähnliche Ideen prägen die Diskussion in vielen Städten, die mit der Propaganda von Neonazis und extrem rechten Parteien zu tun haben. Sollen wir auf ständige Demonstrationen, Flugblattverteilungen und andere Provokationen überhaupt noch reagieren? Bieten wir "denen" damit nicht erst recht eine Bühne? Dass "Aussitzen" als langfristige Strategie nicht ausreicht, zeigen wissenschaftliche Evaluationen, aber auch ganz praktische Erfahrungen aus Städten wie Wunsiedel, Dortmund oder Verden. Was Kommunen, aber vor allem Bürgerinnen und Bürger mit einer aktiven, kreativen und solidarischen Zivilgesellschaft erreichen können, soll im Input gezeigt werden. Darüber hinaus werden erste Impulse für die im Rahmen der Thementische zu diskutierenden Themen gegeben und oft diskutierte Fragen/Fallstricke aufgezeigt werden. 15.55 Uhr Vorstellung der Thementische durch die Moderatorin Einfinden an den Thementischen 16.10 Uhr Arbeiten an den Thementischen Thementisch 1: (Anti)Rassismus in der ArbeitsweltInput: N.N. Gewerkschaften angefragt - Moderation: Toni Loosen-Bach Thementisch 2: (Anti)Rassismus im (Sport)VereinInput und Moderation: Thomas Endres / Markus Ankerstein (Fanprojekt Trier) angefragt Thementisch 3: (Anti)Rassismus in Schule u. HochschuleInput: Simon Dämgen (AStA Uni Trier) - Moderation: Jan Walter Thementisch 4: Toleranz fördern in der Arbeit mit Kindern u. JugendlichenInput: Alen Brinza (Jugendkulturwerkstatt Pirmasens) – Moderation: Susanne Schwarz und Nicola Rosendahl Thementisch 5: Gedenkorte u. Gedenkarbeit als PräventionInput: Georg Mertes (Gedenkstätte KZ Hinzert) – Moderation: Uta Hemmerich-Bukowski Thementisch 6: (Anti)Rassismus im politischen RaumInput: Kerstin Sernatinger (Netzwerk für Demokratie und Courage Landeskoordination)– Moderation: Tamara Breitbach 17.10 Uhr Kurze Präsentation der Ergebnisse der Thementische 17.35 Uhr Konkrete Verabredungen für die Weiterarbeit Was gibt es bereits – was brachen wir noch? 17.55 Uhr Schlusswort: Nina Regenhardt (Vorsitzende des Trierer Jugendparlamentes) Veranstaltet wird der Kongress vom Verein „Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen rechts“. Palaststraße 13, 54290 Trier, www.buntes-trier.org, Tel: 0651/99189225 Zur besseren Planung bitten wir um eine Anmeldung möglichst bis zum 01.10. über das Anmeldeformular oder per e-mail an info@buntes-trier.org mit Angaben zu Name, Organisation, Mail-adresse (oder wenn nicht vorhanden Postanschrift) und bevorzugtem Thementisch. Damit sich die teilnehmenden Organisationen bei der Veranstaltung leichter kennen lernen können, möchten wir Steckbriefe der jeweiligen Gruppierungen vorbereiten. Die Vorlage dazu erhalten sie mit der Anmeldebestätigung per Mail. Sie kann außerdem bald auf dieser Homepage heruntergeladen werden.

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