Dienstag, 8. Juni 2021

Dossier: Beinahe 5 Jahre nach dem Mord an dem Gewerkschaftsforscher Giulio Regeni: Staatsanwaltschaft Rom erhebt Anklage gegen ägyptische Geheimdienstoffiziere

Business as usual in der causa Regeni: Die ägyptische Regierung kennt die Verantwortlichen des Mordes an Giulio Regeni, will aber nichts unternehmen... "Am 26. Mai hat eine der wenigen seriösen und unabhängigen online Zeitungen Ägyptens, Mada Masr, einen Artikel zum Mord an den italienischen Sozialwissenscahfter Giulio Regeni in Kario im Februar 2016 publiziert. Bis heute sind die Verantwortlichen des Mordes nicht zur Rechenschaft gezogen worden, obwohl alles darauf hinweist, dass es sich um ägyptische Staatsbeamte handelt. Die online Zeitung zitiert eine ägyptische regierungsinterne Quelle und erklärt: "Eine anonyme regierungsinterne Quelle Ägyptens hat mit Mada Masr gesprochen und erklärt, dass die zwei Länder - Italien und Ägypten - eine gemeinsame Vereinbarung getroffen haben: "Italien macht, was es will und die Regierung in Kairo macht das, was sie will". Die Quelle hat hinzugefügt, dass weiterhin freundschaftliche Beziehungen gepflegt werden, was das Ende einer jeglichen offiziellen Unterstützung Seitens Kairos in der causa Regeni bedeutet und somit die ägyptische Regierung weder weiteren Untersuchungen zum Mord unternehmen noch Informationen an die römische Staatsanwaltschaft liefern wird." Übersetzt: Die ägyptische Regierung kennt die Verantwortlichen des Mordes an Giulio Regeni, will aber nichts unternehmen, um diese vor Gericht zu bringen, solange die ökonomischen Beziehungen der zwei Ländern weiterlaufen: Italien liefert al-Sisi eine grosse Menge Waffen, Ägypten sichert dem italienischen Öl- und Gas-Multi ENI den Zugang zu den grossen Gasreserven von Zohr zu und blockiert die aus dem Nahen und Mittleren Osten fliehenden Migrant*innen an den europäischen Aussengrenzen. Kann Heuchelei noch weiter gehen?" Beitrag von Maurizio C. vom 28.5.2021 – wir danken! Siehe Hintergründe im Dossier https://www.labournet.de/?p=183146

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