Samstag, 8. Juli 2017
Mobilisierungsdebatte: Wie kämpfen (gegen die Krisenfolgen)?
[Diskussion] Denn sie wissen, was sie tun - »Neue Klassenpolitik« muss
die Alltagspraxen von Lohnabhängigen beachten - sie sind Ausgangspunkt
für Widerstand und Solidarität
"In den vergangenen Monaten mehren sich die Aufrufe, aus der falschen
Alternative progressiver (neoliberaler) Kosmopolitismus und
reaktionärer (sozialer) Populismus auszubrechen. Allerdings: Um sich
dieser falschen Alternative zu entziehen, müssen »normale«
Lohnabhängige wieder als - in kapitalistischen Verhältnissen
notwendigerweise widersprüchlich - agierende Subjekte wahrgenommen
werden. Trotz 30 Jahren Neoliberalismus entwickeln sie grundlegende
Vorstellungen einer »moralischen Ökonomie«, also von einer gerechten
Gesellschaft und einem guten Arbeits- und Zusammenleben.
Bekanntermaßen sind solche normativen Vorstellungen die zentrale Basis
für widerständiges und solidarisches Handeln - im Gegensatz zu einer
ahistorischen und abstrakten Systemkritik. Es ist erstaunlich und ein
zentraler Grund für die aktuelle Schwäche der Linken in der
Klassenfrage, dass die derzeitigen, sich auf grundlegende Normen von
einer gerechten Gesellschaft stützenden Kritiken und Alltagspraxen
kaum in die Diskussion der linken Kreise eingehen..."
Diskussionsbeitrag von Stefanie Hürtgen aus ak - analyse & kritik -
zeitung für linke Debatte und Praxis Nr. 628 vom 20. Juni 2017
http://www.akweb.de/ak_s/ak628/26.htm
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