Mexiko: Wachsendes Lohngefälle zu anderen autoproduzierenden Ländern
(Mexiko-Stadt, 07. Juli 2017, poonal).- Nach einer Untersuchung
der Autonomen Metropolitanen Universität (UAM) und dem Zentrum für
Arbeitsforschung und Gewerkschaftsberatung (Cilas) verdienen die
Beschäftigten in der mexikanischen Autoindustrie immer weniger als
ihre Kolleg*innen anderen Ländern.
Bei gleich geleisteter Arbeit und gleicher Produktivität ist
demnach der Lohn in Südkorea inzwischen um das 3,3-fache höher als
in Mexiko, in Japan um das 4,5-fache. In Deutschland wird laut der
Untersuchung 7,6-mal mehr Lohn in der Autoindustrie gezahlt. Die
Arbeitskosten insgesamt sind nach den Ergebnissen der Studie in
der Autoindustrie der USA und Kanadas fast fünfmal so hoch, und
selbst in Brasilien um das 2,6-fache höher.
Dies erkläre den Boom der Autoindustrie in Mexiko, so die
Autor*innen. Neben den Lohnbedingungen führen sie einen
„angeblichen Arbeitsfrieden“, sowie ein „perverses von absoluter
Simulation bestimmtes Gewerkschafts- und Vertragsmodell“ an, das
die Kontrolle der Arbeiter*innen zugunsten der Multis
sicherstelle, für die Präferenz der Autobauer bezüglich des
Standortes Mexiko an.
Zu dieser Situation führten sogenannte Schutzverträge, die
meistens mit dem Gewerkschaftsdachverband CTM und oft noch vor dem
Bau einer Autofabrik abgeschlossen würden.
Chiapas98 Mailingliste
JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider
Chiapas98@listi.jpberlin.de
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/chiapas98
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen