Dienstag, 10. Mai 2022
Aktionstag gegen ALDI Diktatur ►#FREITAG13. Mai 2022
#Freitag13: Diktatur kann so ALDI sein. Aktionstag gegen Union Busting am 13. Mai 2022
ALDI betriebsratsfreien Zonen schließen: Kreativer Protest gegen Discounter-Riesen für #Freitag13 geplant.
Für aktive Betriebsräte und arbeitgeber-unabhängige Organisierung. Gegen Horror-Jobs & Union Busting.
Beschäftigte und Betriebsräte zur Solidarität aufgerufen. (PM als pdf)
Ansprechpartner: Elmar Wigand (Pressesprecher) +49.176.588 656 23 | presse@arbeitsunrecht.de | Presseverteiler: https://arbeitsunrecht.de/presse
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht ruft für Freitag, den 13. Mai 2022 zu bundesweiten Aktionen vor und in ALDI-Filialen auf. Grund ist massives, teils jahrzehntelanges Union Busting; den Anlass liefert ein konkreter Fall: Am 14. April 2022 versenkte ein aufgepeitschter und orchestrierter Mob aus Filialleitern eine Versammlung zur Wahl eines Wahlvorstands in Köln im Chaos (siehe Bericht). Es spielten sich Szenen ab, die in einem demokratischen Rechtsstaat eigentlich undenkbar sein sollten. Ein Polizeieinsatz verhinderte eine Massenschlägerei und Panik.
Die Betriebsratswahl der Regionalgesellschaft Dormagen (ca. 1.600 Beschäftigte, 80 Filialen) ist mit der gesprengten Wahlversammlung noch nicht erledigt. Jetzt wird das Arbeitsgericht höchstwahrscheinlich die Betriebsratsinitiatoren als Wahlvorstand einsetzen. Bis es soweit ist hat das ALDI-Management Zeit, diese durch Psychoterror, Schikanen, Zwangsversetzungen, Abmahnungen und Kündigungsversuche fertig zu machen und am Ende mit Abfindungen samt Schweigeklauseln zu entsorgen. So lautet das gut erforschte und dokumentierte Union Busting-Programm bei ALDI.
Warum ALDI Aggression gegen demokratische Wahlen?
Der der momentan einzige existierende Betriebsrat bei ALDI-Süd wurde in Langenfeld gegründet. Würde ein weiterer BR dazu kommen, könnten die beiden einen Gesamtbetriebsrat gründen und der "Betriebsratsvirus" würde sich unweigerlich bei ALDI-Süd ausbreiten.
ALDI Management-Diktatur außerhalb des Rechtsstaats
Das Management von ALDI-Süd sieht seine Filialen offensichtlich als exterritoriales Gebiet, in dem das Betriebsverfassungsgesetz nicht gilt. ALDI-Süd war jahrzehntelang betriebsratsfrei und hat diesen Zustand nach Vorbild von Walmart und McDonalds mit hausinternen Union Bustern und externen Beratern unter viel Aufwand gewahrt.
ALDI-Nord fährt ein anderes Konzept: Dort sind Betriebsräte und sogar die Gewerkschaft Verdi "zugelassen". Das Management setzt zu deren Bekämpfung die gelbe Gewerkschaft AUB dagegen, die einst vom Siemens-Management gegründet und geschmiert wurde.
Union Busting ist im System ALDI von zentraler Bedeutung.
Die systematische und professionelle Bekämpfung von Betriebsräten & ernst zu nehmenden Gewerkschaften, Schikanen, Überwachung, Auspressung sind keine Nebensachen, sondern gehören zum Erfolgsrezept von ALDI. Gigantische Profite und obszöner Reichtum, wie sie die ALDI-Erben aufhäufen, entstehen nur durch die Arbeit der Beschäftigten. Das ALDI-Vermögen beruht auf vorenthaltenem oder gar geraubten Lohn, Auspressung von Lieferanten und Zulieferern, hinzu kommen Steuervermeidung und Subventionstricksereien.
Professionelle Fertigmacher: SOH mit Dr. Wegmann
Die federführenden ALDI-Fertigmacher kommen aus der Essener Anwaltskanzlei SOH (Schmidt, von der Osten, Huber). Ein vierköpfiges Arbeitsrechts-Team, das von Dr. Till Wegmann geleitet wird, arbeitet für ALDI Süd und Nord. Wir halten SOH für eine der gefährlichsten Union Busting-Kanzleien Deutschlands (Was ist das?).
ALDI Forderungen. Das wollen wir vom ALDI-Management:
Freie, geheime, faire Wahlen in jeder Filiale. Keine Beeinflussung und Manipulation der Betriebsratswahlen durch das Management.
Eine glaubwürdige Aufarbeitung und Entschuldigung für jahrzehntelangen Rechtsnihilismus und anti-demokratische Firmenkultur.
Entschädigung der Opfer.
Freie Betriebsratswahlen in der Regionalgesellschaft Dormagen. Keine Repressalien gegen die BR-Gründer*innen! Rücknahme von schikanösen Versetzungen und anderen Maßnahmen!
Unbeeinflusste Gründung eines Gesamtbetriebsrats bei ALDI-Süd
Auflösung der internen Stabsstellen für Union Busting und Überwachung bei ALDI Nord wie Süd.
Personelle Konsequenzen: Die Verantwortlichen für den konzertierten Überfall auf die Wahlversammlung in Köln zur Rechenschaft ziehen. Menschenschinder und Mobber als Filiallleiter oder Gebietsleiter aus dem Verkehr ziehen!
Politische Forderungen:
Strafmaß erhöhen: Betriebsratsbehinderung zum Offizialdelikt erklären!
Schwerpunktstaatsanwaltschaften einrichten!
Verpflichtendes Melderegister für Betriebsratswahlen!
#Freitag13: Unser Ziel und unsere Methoden
Wir wollen demokratische Verhältnisse bei ALDI durchsetzen. Zusammen mit Freunden und Unterstützer*innen in ganz Deutschland wollen wir allen Betriebsratsgründern und selbstbewussten Beschäftigen bei ALDI den Rücken stärken.
Unser Konzept ist es, den Ruf des Discounters durch ergänzende Kunden- und Produktinformationen gerade zu rücken. Und zwar so, dass es die ALDI-Marketing-Abteilung schmerzt. Im erbitterten Konkurrenzkampf mit Lidl ist das Markenimage ein neuralgischer Punkt.
Stilistisch orientieren wir uns an Goethe:
"Wer das Recht auf seiner Seite fühlt muss derb auftreten. Ein höfliches Recht will gar nichts heißen."
Warum sind diese Räte eigentlich so wichtig?
Als Betriebsratsmitglieder lernen Lohnabhängige auf eigenen Beinen zu stehen, aufrecht zu gehen und für die Interessen der Belegschaft zu streiten. Daher sind sie für eine Demokratie essentiell.
Betriebsräte sind die wichtigsten Brückenköpfe der Gewerkschaften und anderer Arbeiterorganisationen in die Belegschaft. Denn sie sind laut Betriebsverfassungsgesetz unkündbar. Es gilt die Faustregel: Nur wo ein Betriebsrat existiert, können selbstbewusste Arbeiter*innen offen auftreten, ohne gekündigt oder zur Aufgabe getrieben zu werden.
Mitmachen! Arbeitsrechte sind Menschenrechte.
Erträgliche, sichere Arbeitsbedingungen und Demokratie im Betrieb sind nicht allein Sache der Beschäftigen. Sie sind Grundrechte und gesamtgesellschaftliche Ziele.
Wir wünschen uns, dass viele mitmachen: Bekannte, Nachbarn und Verwandten der Beschäftigen, Gewerkschafter & Betriebsräte aus anderen Branchen, soziale Aktivisten und kritischen Konsument*innen!
Wir begrüßen es, wenn andere Betriebsräte, BR-Gründer*innen, Beschäftigte, sich solidarisch mit ALDI-Verkäuferinnen zeigen und bei der Gelegenheit auch ihre eigenen Konflikte thematisieren. Warum nicht erst vor ALDI protestieren und dann zu anderen Unternehmen ziehen? Union Busting geht alle selbstbewussten Beschäftigten an.
#Freitag13: Worum geht es?
Freitag, der 13. ist ein bundesweiter Aktionstag gegen Horror-Jobs, Ausbeutung und Anwälte des Schreckens. Er richtet sich gegen Unternehmen, die in herausragender Weise Union Busting betreiben bzw. gegen Arbeitsrechte, Koalitionsfreiheit und betriebliche Mitbestimmung verstoßen.
#FREITAG13 findet am 13. Mai 2022 zum zwölften Mal statt. Ziel ist es, Beschäftigte, Gewerkschafter*innen und Betriebsräte zu unterstützen und ihre Rechte zu verteidigen.
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht arbeitet in der Vorbereitung und Durchführung eng mit Beschäftigten, Betriebsräten, Gewerkschaften, lokalen Solidaritätskomitees und konzernkritischen Initiativen zusammen. Sie sieht sich als Koordinatorin und Impulsgeberin. Die Aktionen vor Ort finden selbstorganisiert und in Eigenregie statt.
Die eingesetzten Methoden sind friedlich. Sie reichen von Aufklärung durch Kundgebungen und Flugblätter über Imagekorrektur, Konsumstreik und öffentlichem Protest zu Adbusting (verfremdete Werbung), Shop-Dropping (Dinge im Geschäft lassen) und anderen Formen kreativer Subversion und zivilen Ungehorsams.
Wir koordinieren die #Freitag13-Proteste per Telegram-Kanal https://t.me/freitag13 + Email-Newsletter https://arbeitsunrecht.de/aktiv-werden
Erstaunliche Wirkung: Imageschäden, Geschäftsaufgabe & Kurseinbrüche
Die aktion ./. arbeitsunrecht konnte am #FREITAG13 regelmäßig Aktionen in mitunter 20-30 deutschen Städten anschieben und dabei zum Teil erheblichen Druck auf Unternehmen, Marken und deren Image ausüben.
Lieferando verkündete am Morgen des letzten Aktionstags, 13. August 2022 das Ende der sachgrundlosen Befristung und erfüllte eine unserer Hauptforderungen.
Europas größter Schweinefleisch-Produzent Tönnies geriet durch den Freitag, 13. September 2019 ins Wanken. Der Aktionstag bereitete den Boden für das Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie.
Der Essenslieferant Deliveroo zog sich nach dem Aktionstag Freitag, 13. April 2018 zunächst aus 10 von 15 deutschen Städten zurück, um im folgenden Jahr Deutschland komplett zu verlassen.
Der Textilkonzern H&M verzeichnete nach dem Freitag, 13. Oktober 2017 einen massiven Kurseinbruch.
Über uns
Die Aktion gegen Arbeitsunrecht ein gemeinnütziger Verein. Wir setzen uns seit 2014 für Arbeitsrechte als Menschenrechte ein und kämpfen für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb.
Wir unterstützen Beschäftigte und Betriebsräte gegen Union Busting (Was ist das?).
Wir schulen aktive Betriebsräte und solche, die es werden wollen. (Infos + Konktakt)
Wir sind unabhängig von Parteien, Gewerkschaften, Stiftungen und staatlichen Geldern.
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Die Aktion gegen Arbeitsunrecht bietet ihren Vereinsmitgliedern eine kostenlose telefonische Rechtsberatung an. Dieses Angebot wird möglich durch die ehrenamtliche Arbeit von Rechtsanwälten.
Es umfasst individuelles Arbeitsrecht (Arbeitsvertrag, Kündigung, Lohn, Urlaub etc.) und kollektives Arbeitsrecht (Betriebsratsarbeit, Arbeitsschutz etc.).
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