Mittwoch, 24. September 2014
Leipzig: "Wir halten fest an der Forderung nach einem Tarifvertrag bei Amazon!"
Leipzig (Korrespondenz), 24.09.14: Diesem Streikaufruf kamen auch die Amazon-Beschäftigten in Leipzig nach. Die Kollegen vor dem Tor sind mehr den je davon überzeugt, dass ein entschlossener Kampf möglichst aller Belegschaften für einen Tarifvertrag notwendig und möglich ist.
Sie berichten, wie die Geschäftsleitung versucht, die Kollegen zu spalten, indem ihnen kleine Zugeständnisse gemacht werden, wie vor kurzem eine Lohnerhöhung von 2,1 bis 3 Prozent und der Zusage von Weihnachtsgeld. Diese Zugeständnisse sind klar das Ergebnis ihres hartnäckigen und entschlossenen Kampfes und nicht der Menschenliebe der Amazon-Bosse geschuldet, welche die Gewerkschaft aus dem Betrieb halten will. So wird Stimmung gemacht, als ob die aktiven Gewerkschafter schuld seien, wenn jetzt in Polen eine Fabrik aufgebaut wird. Es ist viel Überzeugungsarbeit unter den Kollegen notwendig, damit sie die wirklichen Zusammenhänge erkennen.
Ich berichtete von den Auseinandersetzungen bei Opel Bochum, was sie sehr interessierte, und dass auf dem Frauenpolitischen Ratschlag ein wichtiger Erfahrungsaustauch mit internationaler Beteiligung stattfindet. Sie dazu herzlich eingeladen sind um auch ihre Erfahrungen einzubringen. Eine Kollegin meinte selbst, dass nur der Zusammenschluss von unten etwas bringt und sie keine Hoffnung hätten in die herrschende Politik. Auch die besondere Situation der Frauen mit den befristeten Arbeitsverträgen, was eine Familienplanung enorm erschwert und eine regelrechte Knebelung ist, wurde diskutiert. Auch dass das so insgesamt nicht mehr weitergehen kann.
Die Kollegen und Kolleginnen sind guter Stimmung und kündigen einen "heißen Herbst und ein heißes Weihnachtsgeschäft für das Unternehmen" an, sollte es ihren Forderungen nicht nachgeben.
Seit dem heutigen Donnerstag mit Beginn der Frühschicht um 6.30 Uhr streiken die Amazon-Beschäftigten in einem zusätzlichen Standort: in 59368 Werne. Eine große Delegation aus Rheinberg wird nach Werne fahren, um den dortigen Streik zu unterstützen. Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen für einen rechtsverbindlichen Tarifvertrag. Bisher hat sich Amazon lediglich zu lächerlichen kosmetischen Zugeständnissen - eine kleine Lohnerhöhung, Versprechungen bzgl. Weihnachtsgeld - bewegen lassen.
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