Dienstag, 4. März 2014
Neuigkeiten zu Özpolat
Hallo,
wie die meisten von euch bereits wissen, befindet sich Sadi Özpolat seit 40 Tagen (23.Januar 2014) im Gefängnis Bochum im unbefristeten Hungerstreik gegen entwürdigende Durchsuchungen.
Wie uns soeben mitgeteilt wurde, hat Sadi Özpolat aus exakt folgendem Grund mit dem Hungerstreik begonnen:
- Er erhielt am 23. Januar 2014 von Familienangehörigen Besuch. Vor diesem Besuch wurde er von Vollzugsbeamten aufgefordert, sich "zwecks Durchsuchung" nackt auszuziehen. Zu diesem Zeitpunkt waren auch Wärterinnen anwesend und Sadi Özpolat bestand darauf, wenigstens ein Handtuch zu bekommen, eben weil die Wärterinnen dabei waren. Selbst das wurde ihm verweigert.
Es wurde also verlangt, dass er sich vor den weiblichen Vollzugsbeamten auszieht. Da dies für ihn völlig unzumutbar war, konnte er den Besuch nicht empfangen. In der Konsequenz ist Sadi Özpolat in den Hungerstreik getreten.
- Sadi Özpolat ist seit 40 Tagen im Hungerstreik und die Aufnahme von Vitamin B, welches bei langfristigen Hungerstreiks unbedingt notwendig ist, wird ihm verweigert. Welche fatalen Folgen dies haben kann, zeigt der Fall von Özgür Aslan, dem im Zuge seines Hungerstreiks in der Auslieferungshaft in Österreich schwerer Verdacht auf Wernicke-Korsakoff-Syndrom diagnostiziert wurde und nun massive Lücken im Kurzzeitgedächtnis aufweist. Auch er hatte kein Vitamin B zu sich genommen, und bei einer "Behandlung" am 46. Tag des Hungerstreiks wurde ihm offensichtlich auch nicht ausreichend Vitamin B zugeführt.
Die Anstaltsleitung in Bochum spielt regelrecht mit dem Leben von Sadi Özpolat und zwingt ihn zu unmoralischen Kontrollmaßnahmen. Ihm bleibt also keine Wahl, als entweder diese erniedrigenden Maßnahmen über sich ergehen zu lassen oder auf seine Situation in Form eines Protests aufmerksam zu machen.
Wir bitten daher nochmals dringend, die JVA Bochum aufzufordern, derartige Maßnahmen einzustellen und die Forderung von Sadi Özpolat zu berücksichtigen. Es ist ungesetzlich und vor allem unmoralisch, einen Gefangenen kompromisslos auf diese Weise zu erniedrigen, um zu seinem Besuchsrecht zu kommen.
An die Anstaltsleitung der JVA Bochum
Krümmede 3, 44791 Bochum
Telefon: 0049 234 9558-0
Telefax: 0049 234 503316
Email: poststelle@jva-bochum.nrw.de
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen