Gefasst in Venezuela
FRANCISCO CHAVEZ ABARCA,
RECHTE HAND VON POSADA CARRILES
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke, Brüssel
Havanna, 2. Juli 2010, Cubadebate. (K-online vom 5. Juli 2010) – Der venezolanische Präsident Hugo Chávez Frías gab in einer Ansprache aus dem Regierungssitz Miraflores am Freitag die Ergreifung des salvadoranischen konterrevolutionären Diversanten Francisco Chávez Abarca bekannt. Er beschuldigte ihn, die rechte Hand des berüchtigten kubanischen Konterrevolutionärs Luis Posada Carriles zu sein.
Abarca ist auch Urheber einiger Sprengstoffanschläge in Kuba. Seine Ergreifung erfolgte im Rahmen eines Einsatzes des venezolanischen Geheimdienstes im Flughafen Maiquetía am vergangenen Donnerstagabend, als Abarca nach Venezuela einzureisen versuchte. Abarca wurde festgenommen und zum Sitz des Bolivarischen Geheimdienstes (SEBIN) überstellt, wo er verhört wird. Abarca, Spitzname „der Wanst“, steht auf der roten Interpol-Liste gesuchter Terroristen, weil er in den neunziger Jahren in einige Sprengstoffanschläge in Kuba verwickelt war.
Angesichts der Ergreifung dieses berüchtigten Verbrechers fragte sich der venezolanische Präsident öffentlich, welche Absicht bei dem Salvadoraner vorhanden gewesen ist, um nach Venezuela zu reisen. Er ordnete an herauszufinden, wer ihn erwartet hat:
„Was will Chávez Abarca in Venezuela? Wer erwartete ihn gerade?“ Hugo Chávez gab dann bekannt, dass der Festgenommene an Interpol ausgeliefert werden wird, damit er nach Kuba überführt wird, welches um seine Festnahme gebeten hat.
Hugo Chávez ist sich sicher: „Dieser Herr kam hierher, um mich umzubringen (...) das sagt mir mein Herz“. Und er fordert Abarca dazu auf auszusagen und zu erklären, „welchen Sonderauftrag er in Venezuela erfüllen sollte“.
Hugo Chávez sagte, dass inmitten des Voranschreitens der Revolution und in unmittelbarer Nähe der Parlamentswahlen im September es „sehr merkwürdig ist, dass ein Terrorist dieses Kalibers herkommt (...) Posada Carriles muß ganz schön nervös geworden sein, weil wir einem der Seinen die Handschellen angelegt haben“.
Chávez Abarca war in El Salvador zwei Jahre lang im Gefängnis, weil er dort Anführer einer Bande war, die sich auf Autodiebstahl in jenem Land spezialisiert hatte. Aber die Justiz verurteilte ihn dort nicht für die ebenfalls zur Anklage gebrachten anderen internationalen Verbrechen. Abarca und 21 Mitglieder seiner Bande wurden wegen Autodiebstahl und Betrug zu Haftstrafen verurteilt. Die Behörden stellten damals klar, dass es sich da um „eine der Hauptstrukturen des organisierten Verbrechens beim internationalen und mittelamerikanischen Autodiebstahl“ handelte.
Am 28. Oktober 2007 sprach ein nachsichtiger Richter Chávez Abarca von seinen kriminellen Handlungen frei. Er mußte sich in El Salvador nie für seine Rolle als wichtigster Komplize von Luis Posada Carriles verantworten, trotz wiederholter Anzeigen.
In den 90er Jahren widmete er sich erwiesenermaßen dem Drogenschmuggel und Waffengeschäften sowie der Geldfälschung in Guatemala. Er bediente sich der falschen Namen Manuel González, Roberto Solórzano und William González.
Er bereiste dreimal kurz Kuba im April und Mai 1997, um einige Anschläge durchzuführen. Am 12. April 1997 legte er eine 600-Gramm-Bombe voller C4-Sprengstoff, die schweren materiellen Schaden in den Toiletten der Diskothek Aché des Hotels Melía Cohiba anrichtete. Am 30. April 1997 wurde ein Sprengkörper mit 401 Gramm C4 entschärft, welchen der salvadoranische Diversant in einem Blumentopf auf der 15. Etage desselben Hotels in Havanna deponiert hatte. Und am 24. Mai 1997, als Chávez Abarca sich in Mexiko befand, explodierte eine Bombe am Eingang der Büroräume der kubanischen Firma Cubanacán in der mexikanischen Hauptstadt.
Der Präsident Venezuelas erinnerte in seiner Rede daran, dass fünf Jahre vergangen sind, seit die venezolanische Regierung formell Washington ersuchte, Posada Carriles auszuliefern, welcher ein ehemaliger CIA-Agent ist. Dieser 82-jährige Diversant ist verantwortlich u.a. für die Sprengstoffanschläge vom 6. Oktober 1976 gegen den Flug 455 der Fluggesellschaft Cubana de Aviación, wodurch 73 Menschen umgebracht worden waren. Posada Carriles lebt auf freiem Fuß in den USA. Er wurde lediglich für Verstöße gegen die Einwanderungsbestimmungen angeklagt. Auf den Auslieferungsantrag erhielt Venezuela von den USA nicht mal eine Antwort.
Sein Schüler legte die Bombe, die Fabio di Celmo umbrachte
Mit Anleitung von Posada Carriles nahm „der Wanst“ Chávez Abarca 1997 den Söldner Ernesto Cruz León unter Vertrag und beauftragte ihn mit der Durchführung terroristischer Aufträge in Kuba. Er erzählte ihm, dass er selbst dies schon getan hatte. Und er bildete ihn in der Handhabung von Sprengkörpern aus.
So kam es dazu, dass Cruz León zwei Reisen nach Kuba unternahm und dort Bomben in Hotels in Havanna legte. Eine dieser Bomben brachte den jungen italienischen Touristen Fabio di Celmo um. Dies geschah am 4. September 1997 und war der tragischste Moment der verbrecherischen Terrorkampagne von Posada Carriles im Auftrag der Kubanisch-Amerikanischen Nationalstiftung, eines Ablegers der CIA.
(Mit Information von Telesur)
Quelle: http://www.cubadebate.cu/
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