Freitag, 9. August 2024
NRW: Bürgerliche Politik droht Anwohnern mit Zwangsräumung in Duisburg
In einem neulich erschienen Artikel berichtet der Westdeutsche Rundfunk über den „Weißen Riesen“ in Duisburg. Dabei handelt es sich um einen Hochhaus-Komplex im Arbeiterstadtteil Hochheide.
Die Bewohner erzählen von Problemen, die hier in besonders zugespitzter Form in vielen Arbeitersiedlungen in Deutschland existieren. Kakerlaken, wohin das Auge reicht, die DHL traut sich nicht mehr Pakete auszuliefern, Küchenabfälle und Möbel fliegen angeblich aus den Fenstern und der einzige Handel, der floriert, ist der mit Drogen. Die Jugend des „Weißen Riesen“ beschreibt ihren Alltag als Trost- und Perspektivlos. Jetzt startet eine Diskussion darum den Gebäudekomplex abzureißen und die Bewohner somit zu vertreiben.
Die Duisburger Tradition schlechte hygienischen Verhältnisse und desolaten Wohnzustände auf Kosten des Volkes zu lösen war auch schon bei der Roten Post Thema. Besonders hervor tun sich dabei vor allem die SPD rund um ihren rassistischen Hetz-Oberbürgermeister Sören Link. In Duisburg trifft es besonders oft bulgarische und rumänische Roma welche hier in Deutschland für ein paar Euro die schlimmsten Arbeiten machen müssen und sollen und dafür in unmenschlichen Verhältnissen leben müssen.
Der „Duisburger Weg“ um mit diesen Problemen umzugehen ist purer chauvinistische Demagogie. In Worten werden die Vermieter und ihre fehlende Fürsorge dafür verantwortlich gemacht, warum es notwendig ist ganze Häuserblock platt zu machen. Die Hauptargumentation um die Vertreibung von Hunderten bis Tausenden Menschen durchzusetzen sind aber immer die Hetze das die Bewohner der Hochhäuser selber schuld an den Zuständen sind.
Dabei liegen die Ursachen für die angemahnten Verhältnisse viel tiefer. Zum einen ist es so, dass der deutsche Imperialismus günstige Arbeitskräfte aus den halbkolonialen und halbfeudalen Ländern, vor allem aus Südosteuropa, importiert. Die Arbeiter aus diesen Ländern verdienen sehr wenig, in nicht wenigen Fällen sogar unter Mindestlohn und Armut schafft bekanntlich keine lebenswerten Verhältnissen. Zum anderen ist es so, dass der deutsche Imperialismus damit auch ein stückweit aktiv die Verhältnisse aus den unterdrückten Nationen in die Arbeiterviertel bringt. Aber Vorsicht! Das Argument hier ist nicht das die Migranten „unzivilisiert“ und „dreckig“ sind und „hier im tollen Deutschland nichts zu suchen haben“. Ganz im Gegenteil. Es ist unteranderem der deutsche Imperialismus der in Bulgarien, Rumänien, auf dem Balkan und anderen Ländern mit seiner imperialistischen Dominanz Verhältnisse aufrechterhält in denen Teile der Bevölkerung, insbesondere Roma kein fließend Wasser haben, keine Stromversorgung bekommen und in denen die Kinder keine Schule besuchen dürfen oder können. Was sollen die Menschen dann machen, wenn sie in Deutschland in kleine Wohnungen einquartiert und durch die Bank weg ausgebeutet werden?
Wenn diese Menschen dann hier sind, ist es doch die bürgerliche Politik, Presse und Polizei die aus einem Mund unsere Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde dafür verantwortlich machen das es in Häusern wie dem „Weißen Riesen“ so zugeht, wie es zugeht. Diese rassistische Hetze a la „selber Schuld“ wird wieder dazu genutzt, um zu rechtfertigen das migrantische Arbeiter unter besonders schlimmen Bedingungen ausgebeutet werden. Die schlechten Wohnverhältnisse sind Teil der Ausbeutung die migrantische Arbeiter erfahren, schließlich verdienen sich die Vermieter eine Goldene Nase an den Mieten und tun selber nichts für die Lebensqualität ihrer Bewohner. Diese Hetze hat auch den Zweck das der Rest des Volkes sich nicht mit den Menschen solidarisiert und dagegen ankämpft. Würden solche Verhältnisse bei Deutschen existieren, wären die Konsequenzen nämlich völlig andere.
Was bedeutet das für uns als Arbeiter? Wir dürfen die bürgerliche Politik nicht unsere Blocks abreißen lassen, sondern sie dazu zwingen das die Wohnungen und unsere Umgebung in einem guten Zustand sind. Wenn die bürgerliche Politik dafür keine Sorge trägt, dann ist ein erster Schritt das wir selber zusammenkommen, uns organisieren und erste Schritte dahin machen unser eigenes Leben selber in die Hand zu nehmen. Das können wir nur als Kollektiv machen und wenn wir der rassistischen Hetze keinen Zentimeter geben.
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